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Herbert Titz ist verstorben - Nachruf des SK Austria Wien

Unser langjähriger Obmann, Ehrenmitglied des Wiener Schachverbandes und lieber Freund Herbert Titz ist am 26.4.2021 nach kurzer Krankheit leider verstorben. Herbert lebte für das Schach, vor allem für den SK Austria Wien, er wird uns immer unvergessen bleiben.
Herbert Titz wurde am 27.7.1937 in St. Veit/Glan geboren und ist dort auch aufgewachsen.

Er erlernte in St.Veit/Glan den Beruf des Buchdruckers. Diesen Beruf übte er bis zu seiner Pensionierung aus.
Im Jahr 1953 mit 16 Jahren kam Herbert zum Schach. Er trat in St. Veit dem Schachklub bei und wurde nach kurzer Zeit bereits Stadtmeister.
1956 wurde er Kärntner Jugendlandesmeister und qualifizierte sich damit zur Teilnahme an der im selben Jahr in Wien durchgeführten Jugendstaatsmeisterschaft. Bei diesem Turnier konnte er den 5./6.Platz erreichen. In der Folge spielte er in zwei Bundesländer-Mannschaftsmeisterschaften für Kärnten. 1956/57, während seiner Zeit beim Bundesheer in Spittal/Drau, wurde er auch dort Stadtmeister.
1959 übersiedelte Herbert aus beruflichen Gründen nach Wien. Er trat in den Schachklub Margareten Neubau ein, der später in den SK Austria Wien integriert wurde. Seit damals war Herbert Mitglied des SK Austria Wien. Er ist in all den Jahren zum Synonym für den SK Austria Wien geworden. Der SK Austria Wien wurde für viele Schachspieler, nicht nur in Wien, mit einer Person verbunden und diese Person war unser Herbert.

Herbert reüssierte in Wien nicht nur als guter Turnierspieler. Er trat auch als erfolgreicher Organisator in Erscheinung. 1982 wurde er beim SK Austria das erste Mal in den Vorstand gewählt, dem er bis zuletzt angehörte. 20 Jahre lang (1996 – 2016) leitete er erfolgreich und unermüdlich die Austria als Vereinsobmann. Er organisierte 31 Mal das traditionelle Austria Open, mehrere Meisterturniere, zahlreiche Blitzturniere (vor allem ist das 3-Königsblitzturnier zu erwähnen). Auch zahlreiche unvergessliche Wettkämpfe des SK Austria mit anderen Klubs in Österreich sind der Initiative von Herbert zu verdanken.

Auch im Wiener Schachverband war Herbert engagiert. Der Kontakt mit seinen alten Schachfreunden war Herbert eine große Freude und auch Antrieb dazu von 2008 bis 2016 das Seniorenreferat des Schachverbands zu leiten. In dieser Funktion managte er die Wiener Seniorenmeisterschaften, zahlreiche Teilnahmen österreichischer Spieler an diversen Seniorenmannschaftseuropa- und -weltmeisterschaften.
2019 wurde er vom Wiener Schachverband zum Ehrenmitglied ernannt.

Sein letztes Turnier spielte er im Herbst 2020 anlässlich der Niederösterreichischen Seniorenmeisterschaft in Spitz/Donau.
Herbert war ein sehr ruhiger, ausgeglichener und geduldiger Obmann. Er hat im Laufe seiner Tätigkeit seinem Verein auch immer als Mannschaftführer in diversen Ligen und Klassen gedient. Mit verschiedenen Teams erreichte er Meistertitel, von der höchsten österreichischen Liga bis in die Wiener Ligen und Klassen.

Auch dem Betriebsschach war er lange Zeit verbunden. Dort leitete er viele Saisonen Mannschaften des damaligen SK Husek/Stadlau.
Als Mannschaftsführer und auch als Vereinsobmann hatte er immer ein offenes Ohr für seine Spieler. Mit seiner ruhigen, netten und humorvollen Art hat er es immer wieder geschafft, Spieler für den SK Austria zu gewinnen.
Viele, viele schöne und unvergessliche Vereinsabende, Mannschaftswettkämpfe, Vergleichskämpfe, Turniere, Heurigenabende und viel mehr durften wir mit ihm verbringen.

Lieber Herbert, wir danken Dir für Alles, Du wirst für immer ein Teil von uns bleiben.
Der Vorstand des SK Austria Wien

 

wk, Text/Foto: Klaus Rogetzer

… und auf einmal ist er weg?! Harald Schneider-Zinner verlässt den ÖSB!

Neue Kräfte haben sich durchgesetzt. Während eines weltweiten schachlichen Booms und eines darniederliegenden Meisterschaftsbetriebs hat sich der Österreichische Schachbund (ÖSB) mehr als nur neue Gesichter verpasst.

Der neue Stil und die Neuausrichtung werden sich ohne Harald Schneider-Zinner profilieren müssen. Ohne Getöse - vorrausschauend, strukturiert, verlässlich und loyal seinen Partner*innen gegenüber - hat der Bundesjugendtrainer und langjährige Leiter der Trainerausbildung den ÖSB verlassen. Sicherlich eine Bauchentscheidung: Aber eine, die sich aus den Erfahrungen der letzten 20 Jahre im Schachsport nährt, gepaart mit dem Erkennen von Entwicklungen und einer scharfen Analyse mit einer prompten Entscheidung.

Harald Schneider-Zinner ist weg. Der Mann, der den Schachklub Ottakring zum österreichischen Sportverein (aller Sportarten, ja!) 2016 geführt hat, der Jugendkaderleiter, bei dem Valentin Dragnev und Felix Blohberger (die zukünftigen Schachstars in Österreich) groß werden konnten, der Nationaltrainer der Frauen, der abseits eines Blickes auf schnelle Erfolge den Weg für künftige Großmeisterinnen aus Österreich vorbereitet hat.

Er ist weg, aber er hinterlässt beachtenswerte Erfolge und von ihm gestaltete Strukturen - überall, wo er werkte und wirkte, kann gesehen werden: Aufbau und Nachhaltigkeit prägen seine Arbeit.

Das Kadertraining in Wien, geleitet von Landestrainerin Annika Fröwis mit einem Spitzenteam mit Florian Schwabeneder, Georg Fröwis, Simon Pacher, Harald Pingitzer an der Seite, sucht seinesgleichen: Gewachsene Strukturen, die so leicht nicht zerstörbar sind.

Der Schachklub Ottakring ist zu einem der lebendigsten Schachklubs in Österreich geworden. Auch dies ist nur möglich, weil hier viele aktiv mitarbeiten: Tobias Mayrhuber, Philipp Scheffknecht, Adam Steiner und Denise Trippold sind neben vielen anderen mit viel Engagement organisatorisch, trainierend und vernetzend unterwegs.

Und sein letztes Herzstück, die Leitung des Frauenkaders, setzt dem Ganzen die Krone auf. Was hier passiert ist und bleiben wird, war vor einigen Jahren noch unvorstellbar. Das gesamte Frauen-Nationalteam trainiert, werkt, organisiert Turniere, macht Öffentlichkeitsarbeit, nimmt sich Platz im ÖSB und nimmt sich Zeit für die jetzt heranwachsende Generation an Schachspielerinnen. Bravo!
Ein kurzer Applaus, bei dem es nicht bleiben soll: Noch mehr muss hier geschehen. Mehr Geld, mehr Ressourcen, mehr Unterstützung abseits wohlwollender Worte.

Kurz: Harald Schneider-Zinner baut auf, er zerstört nicht – und er setzt konsequent auf Teamarbeit. Er legt Schienen, er ist keiner, der es notwendig hat, Anderen zu sagen und zu zeigen: Ohne mich, da geht nichts! Es bleibt zu hoffen, dass ihn sein Weg zu einer anderen Zeit wieder zum Österreichischen Schachbund bringen wird.

Dem österreichischen Schach bleibt er erhalten. Das ist gut. (wk, Text: Christian Srienz)

Schach boomt mit Pandemie und Netflix

"In der Pandemie hat Schach, das „Spiel der Könige“, zum weltweiten Siegeszug angesetzt: Immer mehr Menschen widmen sich diesem Brettspiel, das rund 1.500 Jahre alt ist. Auslöser dieses Booms ist einerseits eine brillant gemachte Streaming-Serie, andererseits die Coronavirus-Pandemie samt Lockdowns mit Ausgangsbeschränkungen", titelt der ORF heute einen Beitrag über Schach in seinem News-Portal.

Der Beitrag widmet sich in Text und Videos den Themen "Run auf die schönen Bretter", "Schach verbindet Generationen und Kulturen", "Der Staatsmeister und der neue Hype", "Frauensache Schach" und dem "Schachsport". Zu Wort kommen Michael Ehn, Markus Ragger, Präsident Christof Tschohl und Generalsekretär Walter Kastner.

Erfreulicherweise ist dieser Artikel nur ein Teil der Berichterstattung des ORF über den Schachsport. Peter Baminger, er ist Sendungsverantwortlicher von "Konkret", kam als Hobbyspieler auf den Geschmack und hat zudem im März einen Beitrag in Steiermark heute und "Sport Bild" über die Bundesliga in Graz gestaltet. Am 15. April, dem kommenden Donnerstag, wird Schach in "seinem Magazing Konkret" behandelt und voraussichtlich am 19. April in "Thema", wobei dieser Termin noch wackelt und auch verschoben werden könnte.  (wk, Foto: ORF)

Zum Beitrag auf ORF.AT

Das Mai Programm vom Großmeisterclub

Das im April begonnen Projekt von GM David Shengelia und GM Markus Ragger geht in die nächste Runde. Im vielseitigen Programm gibt es Eröffnungs-, Mittelspiel- und Endspiel Workshops, Simultan mit Analyse der Partien und exklusive Berichte von Turnieren an denen Markus und David teilnehmen. Für alle die gern mehr über den Großmeisterclub erfahren möchten gibt es auch einen Tag des offenen Brettes am 3.5 um 17:30 via Zoom!

Für Anmeldung zum Mai Programm oder zum Tag des offenen Brettes: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Link:
GMclub - Programm Mai 2021

Wien gewinnt "Hybrid-Test" gegen Berlin klar mit 20:12

Wien hat den Wettkampf zum Test des Hybrid-Schachs gegen Berlin klar mit 20:12 gewonnen. Marc Morgunov, Konstantin Peyrer und die Geschwister Annika und Georg Fröwis dominierten die nominell etwas schwächere Berliner Auswahl im Schnellschach mit 10 Minuten plus 5 Sekunden/Zug. Bei der anschließenden langen Partie (90 Minuten plus 45 Sekunden/Zug) ging es 2:2 aus. Gespielt wurde im Amerlinghaus in den Ausstellungsräumen des Bezirksmuseum Wien-Neubau, wo sich, wenn nicht gerade Lockdown ist, der Wiener Kinder- und Jugendschachklub trifft. Die Zugübermittlung erfolgte über die Online-Plattform Tornelo.

Im Hybrid-Schach spielt ein Team oder eine bestimmte Anzahl an Spielern gemeinsam von einem Ort aus gegen Teams/Spieler, die von einem anderen Ort aus spielen. Die Zugübermittlung erfolgt online. Jeder Turnierort wird zumindest von einem Schiedsrichter geleitet. Damit wird ein Cheating, das beim normalen Online Schach nur schwer zu kontrollieren ist, weitestgehend ausgeschlossen. Die FIDE arbeitet daran, dieses Format zu etablieren und wie "Schach am Brett" anzuerkennen. Die Qualifikation für den World Cup und der Mitropacup werden heuer wegen der Pandemie im Hybrid-Format ausgetragen. 

Turnierseite bei Tornelo
Bericht bei ChessTech
Ergebnisse bei Chess-Results: Rapid, Standard