Blog WM - EM

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David Navara und Alexandra Kosteniuk gewinnen Blitz-EM

Die Europameisterschaft im Blitzschach wurde am 16. Dezember im beeindruckenden Ambiente der Spodek-Arena, einer der größten überdachten Spielstätten in Polen, ausgetragen. 830 Spielerinnen und Spieler aus 38 Ländern kämpften um den Titel des Europameisters und machten die Veranstaltung zu einem der größten Schachevents der Welt! Das Teilnehmerfeld war beeindruckend und auf der Startliste standen Spieler wie Adams, Navara, Grandelius oder große Meisterinnen wie Kosteniuk oder Stefanova.

Nach 11 Doppelrunden mit brillanten und umkämpften Partien gewinnt der Tscheche David Navara in der offenen Klasse die Goldmedaille und ist damit der neue Europameister im Blitzschach. Der polnische Großmeister Maciej Klekowski holte zum zweiten Mal in Folge die Silbermedaille. Der dritte Platz ging an Shant Sargsyan. Alle drei erreichen 17,5 Punkte. Die Medaillen wurden nach Zweitwertung vergeben.

Den Titel in der Frauenwertung gewinnt Alexandra Kosteniuk, die Russin spielt unter FIDE-Flagge, mit 15,5 Punkten. Die Silbermedaille geht wie bei den Herren an eine polnische Vertreterin - Aleksandra Maltsevskaya (15 Punkte). Antonaeta Stefanova sichert sich mit 14 Punkten die Bronzemedaille.

Bester Österreicher wird Valentin Dragnev mit 15 Punkten aus 22 Partien am 50. Platz. Marc Morgunov, Konstantin Peyrer und Dominik Horvath erreichen je 14,5 Punkte. Felix Blohberger (14) klassiert sich am 93. Platz ebenfalls noch in den Top-100. Annika Fröwis landet mit 13 Punkten am 212. Platz.

Während der gesamten Veranstaltung konnten die Zuschauer die von European Chess TV organisierte Live-Übertragung verfolgen. Die Moderatorin Fiona Steil-Antoni kommentierte gemeinsam mit IM Piotr Nguyen. Live-Interviews führten WGM Keti Tsatsalashvili und Magdalena Budkiewicz.

Die Schnellschach Europameisterschaften folgen heute und morgen, am 16./17. Dezember, jeweils ab 09:30 Uhr. (WK, Info/Foto: Turnierseite)

Offizielle TurnierseiteLive-Übertragung bei Chess24 (Rapid)

Schnell- und Blitzschach-Europameisterschaften in Kattowitz

Die Schnell- und Blitzschach-Europameisterschaften 2022 beginnen heute in Kattowitz, Polen, und werden bis Sonntag im Sport- und Unterhaltungszentrum "Spodek" ausgetragen.

Das erste Turnier auf dem Spielplan ist die Offene Europäische Blitzschachmeisterschaft. Gespielt werden 11 Doppelrunden nach Schweizer System mit einer Zeitkontrolle von 3 Minuten + 2 Sekunden. Die Offene Europameisterschaft im Schnellschach folgt vom 17. bis 18. Dezember mit 11 Runden, die Zeitkontrolle beträgt 15 Minuten + 10 Sekunden Inkrement. Der Gesamtpreisfonds der Veranstaltung beträgt 44.000 Euro.

Mehr als 1000 Spielerinnen und Spieler aus 38 europäischen Verbänden haben sich für die Schnellschach-Europameisterschaft 2022 angemeldet, 930 Spielerinnen und Spieler werden an der Blitzmeisterschaft teilnehmen. Die topgesetzten Spieler sind GM Alexander Zubov (UKR), GM David Navara (CZE), GM Nils Gradelius (SWE), GM Micheal Adams (ENG), GM Rasmus Svane (GER), GM Maxime Lagarde (FRA), GM Alexander Beliavsky (SLO), GM Bogdan-Daniel Deac (ROU), und Denis Kadric (BIH).

Aus Österreich sind Valentin Dragnev, Felix Blohberger, Konstantin Peyrer, Dominik Horvath, Andreas Diermair, Marc Morgunov, Artur Kruckenhauser, Thomas Bauer, Tobias Mayrhuber, Annika Fröwis, Nikola Mayrhuber, Matthias Stadlinger und Lea Stadlinger am Start. Markus Ragger musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Dragnev ist in der Setzliste hinter dem Deutschen Daniel Fridman als Nummer 23 gesetzt.

Die Runden 1-5 im Blitzschach stehen heute, Freitag, von 10:00 bis 13:00 am Programm. Die Runden 6-11 folgen am Nachmittag von 15:00 bis 18:45 Uhr. Der Schnellschachbewerb wird am Samstag ab 09:30 mit den Runden 1-6 und am Sonntag ab 09:30 Uhr mit den Runden 7-11 ausgetragen. Die großen Online-Plattformen, wie Chess24, übertragen die Spitzenpartien live. (wk, Info/Foto: ECU)

Offizielle Turnierseite, Live-Übertragung bei Chess24

Nakamura nach Armageddon Entscheidung Weltmeister im Schach960

Die Weltmeisterschaft im Fischer Random Chess fand vom 25. bis 30. Oktober 2022 in Reykjavik statt. In diesem Schachformat wird die Grundstellung der Figuren aus 960 Möglichkeiten vor Beginn der Partie gelost. Gespielt wurde eine Vorrunde mit acht Teilnehmern, ein Semifinale und ein Finale.

In der Vorrunde setzen sich Hikaru Nakamura, Ian Nepomniachtchi, Magnus Carlsen und Nodirbek Abdusattorov durch. Vladimir Vedoseev, Wesley So, Matthias Blübaum und Hjörvar Steinn Grétarsson bleibt nur die Trostrunde mit den Platzierungsspielen.

Im Semifinale scheidet Carlsen mit 1:3 gegen Nepomniachtchi aus, wobei Carslen zu Beginn 1:0 in Führung gegangen war. Nakamura wiederum zeigt sich gegen Abdusattorov, den regierenden Schnelllschach Weltmeister, auf der Höhe und gewinnt glatt mit 3:0.

Das Finale verläuft spannend. Nakamura geht in der ersten Partie in Führung, Nepomniachtchi kann in der dritten zurückschlagen und ausgleichen. Nach einem Remis in der vierten Partie muss die Entscheidung in einer Armageddon Partie fallen. Nakamura erhält die weißen Steine und muss gewinnen, was er letztlich schafft. Weltmeistertitel und 100.000 Dollar Preisgeld gehen nach Wesley So wiederum an einen Amerikaner. Carlsen gewinnt das Match um Platz 3 gegen Abdusattorov mit 3:1. (wk, Foto: Turnierseite)

Turnierseite

Lei Tingjie erobert Finalplatz im Kandidatenturnier

Die vierte und letzte klassische Partie des Halbfinales zwischen Lei Tingjie und Anna Muzychuk bringt die Entscheidung im Pool A des Kandidatenturniers in Monaco. Marie Noelle Gibelli, Mitglied des monegassischen Nationalrats, eröffnet die Partie für Tingjie mit dem ersten Zug. Marco Biagioli, Mitropa-Präsident und externer Manager des italienischen Schachverbandes, war als weiterer Ehrengast vor Ort.

Leis erster Zug überraschte kaum, da sie in allen Partien 1.d4 gespielt hatte. Muzychuk verteidigt sich erneut mit der Grünfeldindischen Verteidigung. Es kommt die Abtauschvaraiante aufs Brett, aber dieses Mal mit 7.Da4+, um von der vorherigen Partie abzuweichen. Bei der Post-Mortem-Analyse sagt Lei, dass sie wusste, dass 11...Lg4 eine Ungenauigkeit war und Schwarz die Damen tauschen musste, um im Endspiel zu halten.

Lei dachte, sie stünde nach 19.Te4 besser, da sie Raumvorteil und das Läuferpaar hatte. Engines finden die Stellung für Schwarz noch haltbar, aber sehr schwierig zu spielen. Und in der Tat verpasste Anna die Idee 19...Sc8, und kam in arge Bedrängnis. Lei erspielt einen beträchtlichen Vorteil, gewinnt ein paar Züge später Material und verwertet sehr überzeugend im Endspiel.

Der Sieg von Lei Tingjie ist verdient. Sie zeigte hohes Spielniveau und hat beide Muzychuk-Schwestern im Viertel- bzw. Semifinale ausgeschaltet. Anna Muzychuk hatte sich im Viertelfinale gegen Humyp Koneru im Tie-Break, nach einem Blackout der Inderin, knapp durchgesetzt. 

Das Kandidatenturnier der Frauen geht mit dem Pool B bald weiter. Die Veranstaltung findet vom 28. November bis zum 11. Dezember in Usbekistan statt. Kateryna Lagno, Aleksandra Goryachkina, Tan Zhongyi und Alexandra Kosteniuk werden um den zweiten Finalplatz kämpfen. (WK, Foto: Michał Walusza)

Offizielle Website

Raggers Novi Bor holt den Vereinseuropacup in Mayrhofen

Novy Bor sichert sich in der Schlussrunde des Vereinseuropacups in Mayrhofen mit einem 3,5:3,5 gegen Asnieres Le Grand Echiquier den lange ersehnten Titelgewinn. Es ist die zweite Meisterschaft des tschechischen Teams nach 2013.

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Im heutigen Match legt Pentala Harikrishna mit einem Weißsieg gegen Maxime Vachier-Lagrave den Grundstein zum Erfolg. Zwar muss am Nachbarbrett Vidid gegen Esipenko nach sechs Siegen in Serie eine Niederlage einstecken, aber die Bretter drei bis fünf enden mit Remisen. David Anton Guijarro sichert mit einem Sieg gegen Matthieu den Matchsieg und Titel. Die Einzelpunkte für den EM-Titel holen: Harikrishna 4,5/7, Vidit 6/7, Wojtaszek 3/6, Navara, 4/6, Nguayen 1,5/2, Grandelius 4,5/6 und Anton Guijarro 4,5/5. Markus Ragger, Österreichs Nummer eins, trägt 2,5/3 zum guten Gelingen bei.

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Silber und Bronze gehen an Clichy-Echecs-92 mit 12 Punkten und Schachclub Viernheim 1934e.V. mit 11 Punkten. Die favorisierte rumänische Mannschaft CSU ASE Superbet mit Anand und Rapport wird hinter Asnieres Le Grand Echiquier und Beer Sheva Chess Club nur Sechster. Am Platz dahinter landet Magnus Carlsen mit Offerspill Chess Club.  

Bestes Team aus Österreich wird Schach ohne Grenzen mit acht Punkten am 20. Platz. In der Schlussrunde ist das türkische Team Gokturk Satranc Spor Kulubu zu stark. Absam gelingt gegen De Sprènger Echternach ein vierter Sieg bei drei Niederlagen. Am Ende sind es ebenfalls acht Punkte und nach Zweitwertung Platz 30. Gastgeber Zell/Zillertag kann man mit zwei Siegen gegen Zuid Limburg und Akureyri Chess Club noch Boden gut machen und verpasst mit sechs Punkten nur knapp die 50%-Marke. Feffernitz gelingt mit einem zweiten Sieg gegen Cercle des Echécs Dudelange ein versöhnlicher Abschluss. 

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Magnus Carlsen gewinnt mit einer Turnierperformance von 2856 den Preis am ersten Brett. Die weiteren Brettpreise gehen an: Andrey Esipenko (2897, Brett 2), Amin Bassem (2832, Brett 3), Andrei Volokotin (2931, Brett 4, Loek van Wely (2703, Brett 5) und Matej Sebenik (3018, Brett 6-8).

Das Organisationsteam mit Johann Pöcksteiner und Werner Csrnko darf sich über einen gelungenen Event und Sieger mit starkem Österreichbezug freuen. Mehr kann man sich für eine, wenn auch verspätete, 100-Jahre ÖSB Veranstaltung wohl kaum wünschen... (wk, Foto: Fiona Steil-Antoni)

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