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Magnus Carlsen gewinnt historischen ersten Esports World Cup im Schach

Mit einem spektakulären Finale und hochklassiger Besetzung feierte das Schachspiel 2025 sein Debüt auf einer der größten Bühnen des digitalen Wettkampfs: dem Esports World Cup in Riad. Zum ersten Mal überhaupt war Schach Teil des prestigeträchtigen Multi-Game-Events – ein Meilenstein, der nicht nur den zunehmenden Einfluss der Digitalisierung auf das königliche Spiel unterstreicht, sondern auch neue Zielgruppen erschließt.

Der Esports World Cup 2025 markierte mit einem Gesamtpreisgeld von über 70 Millionen US-Dollar ein Rekordereignis in der Geschichte des elektronischen Sports. Allein für das Schachturnier wurden 1,5 Millionen USD ausgeschüttet – ein bislang einmaliger Betrag für ein reines Online-Schnellschachformat, davon gehen 250.000 an den Sieger.

Insgesamt 16 Top-Großmeister, darunter Weltstars wie Magnus Carlsen, Hikaru Nakamura, Alireza Firouzja und Arjun Erigaisi, kämpften im modifizierten Doppel-K.-o.-System zunächst in Gruppen, dann im Play-off um den Einzug ins Finale. Neben zwölf Qualifikanten der Champions Chess Tour sicherten sich vier weitere Spieler ihren Platz durch ein Last-Chance-Qualifier in Riad.

Ab dem Halbfinale wurde das Turnier zu einem echten Schach-Thriller. Im ersten Semifinale kam es zum Klassiker: Magnus Carlsen gegen Hikaru Nakamura. Die beiden Kontrahenten lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, das erst im Armageddon-Tiebreak zugunsten des Norwegers entschieden wurde. Im zweiten Halbfinale setzte sich Alireza Firouzja überzeugend gegen Arjun Erigaisi durch.

Im Spiel um Platz drei sicherte sich Nakamura schließlich Bronze mit einem knappen Sieg über Erigaisi, doch alle Augen richteten sich auf das mit Spannung erwartete Finale: Magnus Carlsen vs. Alireza Firouzja – ein Generationenduell der Extraklasse.

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Gespielt wurde im "Best-of-Three"-Format, bei dem zwei gewonnene Sets den Gesamtsieg brachten. Carlsen zeigte seine ganze Klasse: Mit jeweils 3:1 in beiden Sets ließ er Firouzja kaum eine Chance und krönte sich damit zum ersten Chess Esports World Cup Champion. Insgesamt gewann er vier Partien, spielte zweimal Remis und verlor nur ein einziges Spiel im gesamten Finalverlauf. Für seinen Triumph erhielt er ein Preisgeld von 250.000 USD, während sein Team "Team Liquid" wertvolle Punkte im übergreifenden Club-Wettbewerb sammelte.

Carlsen selbst sprach nach dem Turnier von „neuem Terrain“, das sich erschlossen habe – eine digitale Bühne, auf der Schach künftig regelmäßig stattfinden könne. Für den Norweger, der bereits klassische, Rapid- und Blitzweltmeistertitel hält, ist dieser Sieg ein weiteres Glanzstück seiner ohnehin einzigartigen Karriere.

Die Integration von Schach in den Esports World Cup zeigt eindrucksvoll, wie groß das Potenzial dieser jahrhundertealten Königsdisziplin im digitalen Zeitalter ist, mit der Chance, junge Zielgruppen zu erreichen und das Spiel auf neuen Plattformen weiterzuentwickeln. Vielleicht sehen wir eines Tages auch österreichische Talente im Rampenlicht des Esports World Cup. (wk, Foto: FIDE)

Offizielle Website: https://esportsworldcup.com/en/competitions/chess

Doppelsieg für ASKÖ bei den CSIT World Sports Games 2025

Im Rahmen der CSIT World Sports Games 2025 in Loutraki, Griechenland, konnte das ASKÖ-Schachteam vom 3.-.7. Juni 2025 einen herausragenden Erfolg verbuchen. In der malerischen Küstenstadt am Golf von Korinth, wo die Bewerbe in insgesamt 17 Sportarten ausgetragen wurden, war ASKÖ in zwölf davon vertreten – und insbesondere im Schach äußerst erfolgreich.

Zwei Bewerbe – zwei Goldmedaillen für Österreich

Im Rapid Team Championship, das im Alexandreio Convention Center über drei Tage hinweg im Modus 25 Minuten + 10 Sekunden/Zug gespielt wurde, dominierte das österreichische Quartett bestehend aus Dr. Andreas Druckenthaner (Brett 1), Ing. Fred Wegerer (Brett 2), Tobias Blasge (Brett 3) und Lukas Weissensteiner (Brett 4) das Teilnehmerfeld eindrucksvoll und sicherte sich verdient die Goldmedaille in der Gesamtwertung. Zusätzlich wurden zahlreiche Einzelleistungen ausgezeichnet: Gold für das beste Ergebnis auf Brett 1, Bronze auf Brett 2, Silber auf Brett 4.

Auch im Blitz-Einzelbewerb (5 Minuten + 3 Sekunden/Zug, 9 Runden) setzte sich ASKÖ erfolgreich durch und errang durch Fred Wegerer ebenfalls Gold in der Gesamtwertung. Wegerer holte 8,5 Punkte aus 9 Partien und gewann mit zwei Punkten Respektabstand vor dem Portugiesen Miguel Patricio Simoes.

Diese Leistungen unterstreichen eindrucksvoll die hohe Qualität und das Engagement der ASKÖ-Schachspieler, die damit auch international ein starkes Zeichen setzen konnten. (wk, Textinfo/Foto: Fred Wegerer)

Ergebnisse bei Chess-Results: Rapid-Team, Blitz-Einzel

Mitropacup: Starke Einzelleistungen, Österreichs Teams im Mittelfeld

Der Mitropa Cup 2025 im slowakischen Trenčín ist zu Ende gegangen. Nach neun gespielten Runden beenden beide österreichischen Nationalteams das Turnier im Mittelfeld. Während man sich mannschaftlich etwas mehr erhofft hatte, sorgten Lukas Dotzer und Emilia Deak-Sala mit starken Einzelleistungen für positive Schlagzeilen.

Herrenteam: Zwei Unentschieden zum Abschluss – Dotzer mit Top-Performance
In Runde 8 wartete mit dem bis dahin führenden Team aus der Slowakei eine echte Herausforderung. Das hart erkämpfte 2:2 gegen die Lokalmatadoren war ausgeglichen – alle vier Partien endeten remis. GM Felix Blohberger geriet auf Brett 1 gegen GM Jergus Pechac (2600) in eine passive Stellung, konnte aber kurz vor der Zeitkontrolle ausgleichen. Konstantin Peyrer wurde in der Eröffnung von IM Martin Neugebauer (2509) überrascht und erreichte mit Weiß keinen Vorteil. Auch Peter Balints Partie gegen IM Juraj Druska (2446) verlief ohne große Höhepunkte. Die Entscheidung lag – wie so oft – bei Lukas Dotzer, der in einem schwierigen Turmendspiel gegen IM Samir Sahidi (2482) mit starker Verteidigung das Mannschaftsremis sicherte.

In der Schlussrunde gelang ein weiteres 2:2 – diesmal gegen Frankreich. Dotzer sorgte erneut für die Führung mit einem souveränen Sieg gegen FM Tristan Breuil (2362). Balint remisierte gegen FM Jan Zienkiewicz (2362). Peyrer konnte seine Initiative gegen FM Niels Willems (2385) nicht aufrechterhalten und musste sich geschlagen geben. Blohberger erarbeitete sich im Mittelspiel eine vielversprechende Stellung gegen IM Razafindratsima Timothe (2465), konnte den Vorteil aber nicht verwerten – das Resultat: erneut ein 2:2.

Das österreichische Herrenteam beendete das Turnier mit 8 Mannschaftspunkten auf Rang 6. Den Titel sicherte sich Tschechien mit 13 Punkten, gefolgt von der Slowakei I und Deutschland (je 12).

Lukas Dotzer war der überragende Mann im österreichischen Aufgebot. Nach einem Fehlstart in Runde 1 gewann er fünf Partien in Folge und schloss das Turnier mit 7 Punkten aus 9 und einer Eloperformance von 2619 ab. Das bedeutet ein Elo-Plus von 18 Punkten. Eine GM-Norm war diesmal nicht möglich, da nicht genügend Großmeistergegner dabei waren. Es war das beste Ergebnis auf Brett 4.

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Frauenteam: Versöhnlicher Abschluss nach Rückschlägen
Nach der klaren Niederlage gegen Italien (0:4) in Runde 7 musste das Frauenteam auch in Runde 8 eine weitere Niederlage hinnehmen – 1,5:2,5 gegen die Slowakei. Katharina Katter geriet auf Brett 3 früh unter Druck und verlor gegen WFM Lucia Sevcikova (2065). Elisabeth Hapala stellte in einem ausgeglichenen Endspiel gegen WIM Alena Mrvova unglücklich eine Qualität ein. Emilia Deak-Sala punktete erneut voll gegen Olivia Sekova (2153), während Annika Fröwis auf Brett 1 nach langem Kampf gegen Simona Bochnickova (2022) remisierte.

Für einen gelungenen Turnierabschluss sorgte schließlich die neunte Runde: Gegen die späteren Silbermedaillengewinnerinnen aus Frankreich gelang ein klarer 3:1-Sieg. Hapala und Katter gewannen ihre Partien gegen WFM Juliette Cornileau (2076) bzw. WFM Emilie Alfano (2074) souverän. Fröwis remisierte solide auf Brett 1 gegen WFM Cyrielle Monpeurt (2130). Deak-Sala zeigte erneut ambitioniertes Spiel in einem Königsinder gegen WFM Ines Bernard (2077), musste sich jedoch mit einem halben Punkt zufriedengeben.

Das Frauenteam beendete das Turnier mit 7 Mannschaftspunkten auf Rang 7. Turniersiegerinnen wurden die Schweizerinnen mit beeindruckenden 17 Punkten – vier Zähler vor Frankreich (13) und Italien (12).

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Emilia Deak-Sala unterstrich ihre starke Form mit 7 Punkten aus 9 Partien und einer Eloperformance von 2298. Sie war damit die erfolgreichste Österreicherin. Der verdiente Lohn: ein Elo-Plus von 101 Punkten. (wk, Text: Felix Blohberger, Fotos: Veranstalter)

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Mitropacup: Dotzer und Deak-Sala glänzen weiterhin mit Top-Leistungen

Der Mitropa Cup im slowakischen Trenčín geht in seine entscheidende Phase. Nach sieben gespielten Runden liegt das österreichische Herrenteam auf Rang 7, während das Damenteam mit zwei wichtigen Siegen neue Hoffnung schöpfen konnte. Besonders hervorzuheben sind die konstant starken Einzelleistungen von Lukas Dotzer und Emilia Deak-Sala.

Rückschläge für das Herrenteam

In Runde 5 musste sich das Herrenteam deutlich mit 1:3 gegen Ungarn geschlagen geben. Erneut war es Lukas Dotzer, der den einzigen Punkt für Österreich sicherte.

Ab Runde 6 kam Verstärkung ins Team: Großmeister Felix Blohberger feierte sein Debüt gegen IM Martin Jablonicky. Nach einer verpassten Gewinnchance endete die Partie remis. Dotzer überzeugte erneut und feierte seinen fünften Sieg in Folge. Dennoch ging das Match mit 1,5:2,5 verloren – durch unglückliche Einsteller von Baidetskiy und Balint.

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In Runde 7 gelang ein achtbares 2:2 gegen Italien. Valentin Peyrer brachte das Team mit einem Sieg über GM Sabino Brunello in Führung. Blohberger erarbeitete sich gegen GM Francesco Sonis eine vorteilhafte Stellung, konnte diese jedoch nicht verwerten. Baidetskiy unterlag GM Luca Moroni, sodass die Entscheidung an Brett 4 fiel. Dort konnte Dotzer seinen Mehrbauern im Turmendspiel trotz starker Verteidigung des Gegners nicht zum Sieg führen – ein Mannschaftspunkt war gesichert, mehr aber nicht.

Nach sieben Runden hält das Herrenteam bei sechs Punkten und rangiert auf Platz 7. In der heutigen achten Runde wartet mit Slowakei I ein besonders harter Gegner: Das Heimteam teilt sich mit Deutschland die Tabellenführung (jeweils 10 Punkte), dicht gefolgt von Tschechien mit 9 Zählern.

Lukas Dotzer bleibt die herausragende Figur im österreichischen Team: Nach einer Auftaktniederlage gewann er fünf Partien in Folge und hält nun bei 5,5 Punkten aus 7 Partien – mit einer Eloperformance von 2622. Eine Großmeisternorm ist allerdings aufgrund mangelnder GM-Gegner nicht möglich.

Damenteam: Zwei Siege, dann klare Niederlage gegen Italien

Nach vier sieglosen Runden gelang dem österreichischen Frauenteam in Runde 5 der Befreiungsschlag: Gegen die favorisierten Ungarinnen setzte man sich mit 2,5:1,5 durch. Elisabeth Hapala brachte das Team mit einem druckvollen Angriff in Führung, Emilia Deak-Sala gewann erneut souverän, und Annika Fröwis steuerte ein wichtiges Remis bei. Die Niederlage von Katharina Katter blieb ohne Einfluss auf den Mannschaftserfolg.

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In Runde 6 folgte der zweite Streich: Gegen Kroatien siegten Deak-Sala und Katter, Hapala sicherte mit einem Remis den Gesamterfolg.

Runde 7 brachte eine deutliche 0:4-Niederlage gegen die stark besetzten Italienerinnen, die mit den drei Internationalen Meisterinnen Marina Brunello, Olga Zimina und Elena Sedina antraten. Auch Deak-Sala musste sich diesmal – gegen WIM Tea Gueci – geschlagen geben.

Trotz dieser Niederlage bleibt ihre Gesamtbilanz beeindruckend: Mit 5,5 Punkten aus 7 Partien und einer Eloperformance von 2298 zählt Emilia Deak-Sala aktuell zu den erfolgreichsten Spielerinnen des Turniers.

In der Teamwertung führen derzeit die Schweizerinnen mit 13 Mannschaftspunkten, gefolgt von Frankreich (11) und Ungarn (10).  (wk, Text: Felix Blohberger, Fotos: Veranstalter)

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