Olympia-Tagebuch 

SPECIAL


Schach-Olympiade Turin
21.05.-04.06.2006

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Tag 10


Das Olympia-Tagebuch von K.H. Schein
Tag 10
- 8. Runde



„Turin moves“, so heißt das tägliche Rundenbulletin, das im Spielsaal für die Delegationen kostenlos aufliegt. Diese interessante Zeitschrift bietet eine Ergebnisübersicht der jeweils vergangenen Runde, eine von GM Cebalo kommentierte Großmeisterpartie und interessante Details rund ums Spielgeschehen.







Einige interessante Nachrichten möchte ich in den nächsten Tagen gerne weitergeben:

Die magische Zahl 3:

In der 3. Runde wurde die erste Niederlage aufgrund eines klingelnden Handys verzeichnet. Dies geschah in der Begegnung Albanien-Schweden nach dem 3. Zug, als das Telefon der Albanerin Shabanj , die an Brett 3 spielte, läutete. Der italienische Schiedsrichter Angelino Trapani, schritt sofort ein. Der Vorfall machte auch ihre zwei Teamkolleginnen nervös, am Ende gewannen die Schwedinnen 3:0.

Unglaublich ist das Interesse weltweit an der Schacholympiade. Täglich werden beinahe 4 Millionen Zugriffe auf die Live-Übertragungen gezählt. „Schach hat von den modernen Informationstechnologien enorm profitiert“, sagt GM Miso Cebalo, Mitglied des Organisationskomitees der Schacholympiade. Dank Internet ist es möglich, die Partien der großen Schachereignisse wie hier von der Olympiade im Turiner Oval in Echtzeit und aus allen Winkeln der Erde live mitzuverfolgen.



Vor Ort sind auch über 300 Journalisten akkreditiert. Hunderte Artikel werden täglich weltweit in vielen Sprachen in alle Kontinente geschickt. Schach ist in der Tat eine universelle Sprache!

Eine interessante Spielerin sei kurz vorgestellt:

Eine kleine Sensation ist die erst 12-jährige Hou Yifan aus China. Sie ist die jüngste Chinesin, die jemals bei einer Schacholympiade teilgenommen hat. Seit 6 Jahren spielt sie Schach und hat bereits eine ELO-Zahl von 2298. Täglich berichtet sie ihren Eltern mittels SMS über ihre Erfolge. 4-5 Stunden trainiert sie täglich Schach. Am Wochenende entspannt sie sich bei ihrem Lieblingsbuch, einer Sammlung von Bobby Fischers besten Partien. Nicht verwunderlich, dass sie als größtes Ziel angibt, Schachweltmeisterin zu werden.


Das erste Bild der Erstausgabe von "Turin moves" zeigt das österreichische Team im Kampf gegen Ungarn.


Doch nun in die Turnier-Arena.


15.00 - Runde 8


Damen:
Botswana - Österreich  0:3


Am eigenen Schopf aus der Niederlagenmisere zieht sich unser Damenteam in Runde 8. Gegen Botswana gibt es einen letztlich überzeugenden 3:0 Sieg, der als Lohn einen Platz im Mittelfeld bringt und mit England die Nummer 33 in Runde 9. Zuvor waren für Mira und Horvath aber ein paar bange Momente zu überstehen. Beide standen nach raschem Sieg von Kopinits ebenfalls klar auf Gewinn, doch im Finale hätten beide Partien noch ins Remis kippen können. Aber diesmal meinte es Schachgöttin Caissa gut mit unseren Damen...





Anna Christina Kopinits



Herren:
IPCA - Österreich  2;5:1,5

Ein knappe Niederlage setzt es für Österreichs Herren gegen das mit drei russischen Internationalen Meistern angetreten Team der IPCA, das ist ein Team bestehend aus körperlich behinderten Sportlern. Im Geist sind sie jedoch hellwach, wie unser Team schmerzlich zur Kenntnis nehmen musste. Herwig Pilaj verliert auf Brett 1 ebenso wie Aco Alvir auf Brett 3. Unsere Weißpartien bringen zwar 1,5 Punkte, Danner siegt gegen Arias und Kreisl remisiert gegen Chavez, doch die Niederlage ist damit besiegelt.









Foto-Highlights der Runde:



Unsere Foto-Highlights zeigen heute die Nachbarbretter der Österreicherinnen...






















... und die noch etwas entfernteren Spitzenbretter...










... das Top-Team der bisherigen Olympiade: Armenien.


Und unsere Nachbarn aus Deutschland.



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