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ChessBase: Partner der ÖSB-Kader

Das Hamburger Unternehmen ChessBase hat mit seiner gleichnamigen Datenbank Ende der 1980-er die Schachwelt revolutioniert. Seit langem ist ChessBase ein unverzichtbares Tool zum Archivieren der Partien und zur Vorbereitung auf kommende Partien. Davon profitieren auch die Kaderspielerinnen und Kaderspieler des ÖSB. Seit nunmehr 20 Jahren ist ChessBase ein Partner des Österreichischen Schachbundes und stellt seine aktuellen Produkte zur Verfügung.

Begonnen hat die Kooperation zwischen ChessBase und dem ÖSB bei der Computer-Schach-WM im November 2003 in Graz. ChessBase hat nicht nur seine von Matthias Feist gefertigte Engine Fritz ins Rennen geschickt, sondern zudem als Partner eine der ersten Live-Übertragungen eines Schachturniers angeboten. ChessBase Erfinder Matthias Wüllenweber war federführend vor Ort. Im Vorfeld wurde für die Veranstaltung im Rahmen von Graz 2003, Kulturhauptstadt Europas, auch die Dokumentation "Schach-Menschen-Maschinen" hergestellt.

Das blieb nicht die einzige Innovation dieser Partnerschaft. "ChessBase TV Austria" wurde 2013 ins Leben gerufen. In monatlichen Online-Sendungen haben österreichische Trainerinnen und Trainer Themen aufbereitet. Harald Schneider-Zinner hat zwischen November 2013 bis März 2021 insgesamt 69 Sendungen moderiert. Zu Beginn der Pandemie hat der ÖSB erste Online-Meisterschaften organisiert. ChessBase war hilfreicher Partner bei der Organisation und hat über eine Schnittstelle mit dem Ergebnisserver Chess-Results von Heinz Herzog Turniere mit Realnamen, statt der online genutzten Nicknames, ermöglicht. Workshops für Trainer und Spieler zur besseren Nutzung der Programme gehören auch zur Partnerschaft. Erst im Dezember 2023 hat ÖSB Nationalspielerin Veronika Exler gemeinsam mit Rainer Woisin und Frederic Friedel das neue E-Book von ChessBase vorgestellt. Es ermöglicht das einfache Nachspielen der Partien und ist ein neues Werkzeug für Autoren und Trainer. Eines der ersten E-Books ist der "Königsplan für Kinder" von Veronika Exler und Stefan Kindermann.

Die Kernprodukte der Firma sind "ChessBase", die "Megabase" und verschiedene Engines, angeführt von Fritz. Die ÖSB-Kader bekommen diese Produkte als Sachsponsoring jährlich zur Verfügung gestellt und schätzen diese Unterstützung sehr.

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Österreichs Top-Duo: Markus Ragger und Valentin Dragnev

Markus Ragger, ÖSB-Bundestrainer und langjährige Nummer 1: "„Ich verwende Chessbase täglich im Trainingsalltag und bei jeder Partievorbereitung. Ein professionelles Training ohne Chessbase kann ich mir gar nicht vorstellen.“

Valentin Dragnev, ÖSB-Nationalspieler: „Mein Lieblingsfeature bei Chessbase sind die Cloud Engines, damit gebe ich meinen Analysen den letzten Schliff.“

240209 CB PokornaRegina Theissl-Pokorna, Vorsitzende der ECU-Frauenkommission und Nummer 1 in Österreich: "Die erste ChessBase Version, mit der ich trainiert habe, war CB6. Es ist tatsächlich schon eine Weile her, die Version war noch schwarzweiß und natürlich mit weniger Funktionen als heute. Obwohl ich nicht mehr so aktiv wie früher bin, gehört ChessBase zu meinem „Schachleben“ einfach dazu. Egal, ob ich mich für meine Gegner vorbereite oder mit einem Schüler trainiere, ChessBase ist nicht wegzudenken. Ich verwende natürlich nicht alle Funktionen, aber z.B. „Let’s check“ finde ich schon super. Ich hatte auch die Möglichkeit, die ChessBase Zentrale in Hamburg zu besuchen und dort eine DVD aufzunehmen. Man merkt, dass es keine klassische Firma ist, sondern eher wie ein Familienbetrieb organisiert ist."

Annika Fröwis, Vorsitzende der ÖSB-Trainerausbildung und Nationalspielerin: "ChessBase ist für mich das vorherrschende Schach-Datenbankprogramm, das mir als Spielerin ermöglicht, meine gespielten Partien systematisch zu archivieren. Die Datenbank mit meinen eigenen (zum überwiegenden Teil kommentierten) Turnierpartien der letzten 20 Jahre ist fast vollständig - so kann ich jederzeit, sei es lokal oder über die Cloud, in nur wenigen Klicks darauf zugreifen. Auch für die Arbeit an meinem Eröffnungsrepertoire schätze ich vor allem den leichten Zugriff auf die Online-Datenbank mit umfangreichen Suchfunktionen. Für das strukturierte Training meiner Schützlinge ist ChessBase für mich ebenso unverzichtbar geworden."

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Die ÖSB-Jugend holt 9 Medaillen bei der Rapid/Blitz EM 2023

Georg Fröwis, ÖSB-Bundesjugendtrainer: "Das Datenbankprogramm Chessbase ist die Grundausrüstung eines ambitionierten Turnierspielers und wir freuen uns, dass sowohl Herren-, Damen- und Jugendkader hier stets die neueste Version erhalten. Das Programm ist ideal für die Analyse der eigenen Partien und für die Arbeit am Repertoire. In Kombination mit der aktuellen Megabase, die wir auch jährlich erhalten, bleiben keine Wünsche offen. Mit diversen Sucheinstellungen findet man genau das, was man über Schach wissen möchte. Nicht nur kann man aus ca. 10 Millionen Partien schnell das filtern, was man gerade sucht, viele Toppartien sind in der Megabase auch kommentiert, was zusätzlich einen schnellen Überblick schafft. Abgerundet wird unsere Ausstattung jährlich durch eine starke Engine, die in Sekundenschnelle eine hervorragende Stellungseinschätzung liefert."

Mehr ist dazu wohl nicht zu sagen, außer: Danke für die langjährige Unterstützung des österreichischen Schachsports! (wk)

ChessBase Shop
https://shop.chessbase.com

MenschenSchachMaschinen (Youtube)
https://www.youtube.com/watch?v=NBS1kE495NY

ChessBase TV Austria
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ChessBase E-Books (Workshop Youtube)
https://www.youtube.com/watch?v=XQDjVIkTXwY

Königsplan für Kinder (Workshop Youtube)
https://www.youtube.com/watch?v=H6md7Vl7msM&t=8s

Schachwinter in Katalonien

Heute startet im katalanischen Sitges, etwa 36 km südwestlich von Barcelona das 10. Sunway Sitges Chess Festival 2023. Insgesamt haben 431 Teilnehmer*innen aus 48 Ländern gemeldet, wobei das B-Turnier auf Spieler*innen mit einer Elozahl bis zu 2000 Elo beschränkt ist. Das A-Turnier wird vom kubanisch-amerikanischen GM Leinier Domínguez (2745) angeführt. Zweiter der Setzliste ist FIDE-Österreicher Kirill Alekseenko (2670), der bereits Anfang Dezember beim Elllobregat Chess Open (30.11. – 8.12.) den 5. Platz belegte. Weiters im A-Turnier ins Feld gehen Dominik Horvath (2564) auf dem 15. Startrang, die beiden Jugendkaderspieler Marc Morgunov (2368) und Daniel Kristoferitsch (2254) sowie Frauenkaderspielerinnen Lisa Hapala (2047) und Katharina Katter (1845). (af, Foto: Turnierseite)

Offizielle Turnierseite
Ergebnisse bei chess-results

Valentin Dragnev auf der Forbes-Liste "30 Under 30"

Der österreichische Nationalspieler Valentin Dragnev schafft es aufgrund seiner schachlichen Erfolge auf die österreichische Forbes-Liste „30 Under 30“ 2023.

Das Magazin Forbes zeichnet jedes Jahr Menschen unter 30 Jahren aus, die Großartiges in ihrem Bereich leisten – sei es Wirtschaft, Wissenschaft, Technik, Kunst oder Sport. Der 24-jährige Großmeister Valentin Dragnev wurde aufgrund seiner Erfolge im Jahr 2023 – u.a. einer Top-10-Platzierung bei der Europameisterschaft – von Forbes ausgezeichnet.

Der Österreichische Schachbund gratuliert herzlich zu dieser Auszeichnung und wünscht viel Erfolg bei den nächsten Wettkämpfen. (dt, Bild: Forbes)

Forbes-Liste "30 Under 30"
Dragnev auf Instagram

Mostbauer gewinnt 12. Palmanova Open

Florian Mostbauer gewinnt 5-rundiges Open in Palmanova, indem er gegen ausschließlich Titelträger ungeschlagen bleibt und 4 Punkte erzielt. Es folgt ein Erfahrungsbericht vom Turniersieger:

Vom 8. bis 10. Dezember fand in Norditalien das traditionelle Palmanova Open mit fünf Runden statt, an dem ich nun bereits zum dritten Mal teilnahm. Da sich in Oberösterreich die Begeisterung für eine Turnierteilnahme in Grenzen hielt holte ich mir mit Richard Reichhütter und Jonathan Steinwidder steirische Verstärkung ins Auto. Zu dritt gings also frühmorgens ins wunderschöne und etwas wärmere Norditalien, das Turnier war wie gewohnt perfekt organisiert und die Spielbedingungen hervorragend.

Ich startete mit einer (für mich etwas ungewöhnlichen) Siegserie ins Turnier und konnte die Runden 1-3 gewinnen. Das erschien mir genug Arbeitsleistung fürs Turnier und Plan für den DoppelrundenSchlusstag waren folglich unkomplizierte Punkteteilungen, um mit 4/5 entspannt in die Preisränge zu purzeln. Das gelang in Runde 4 auch sehr gut, mein Gegner IM Lekic Dusan aus Montenegro hatte sich den gleichen Plan ausgetüftelt. Kompliziert wurde es mit der Auslosung für Runde 5: Ich bekam den slowenischen GM Tratar Marko zugelost, der einen halben Punkt zurücklag und nur mit einem Sieg ins Preisgeld kommen konnte. Unlucky…

Markos Spielstil ist dem meinen ähnlich (aber zumindest eine Kategorie besser), weshalb ich versuchte, eine lange, positionelle Partie zu vermeiden, bei der ich wohl irgendwann unter Druck geraten würde. Ich setzte auf Figurenaktivität sowie Raumvorteil und hoffte, aus der Position der Stärke geschickt ins Remis lenken zu können. Das gelang überraschend gut: in beiderseitiger Zeitnot gefiel mir meine Stellung immer besser und Marko konnte keine aktiven Züge mehr finden. Da ich aber keinen risikofreien Weg fand den Vorteil weiterzubringen (und ich mein Glück nach bisher tollem Turnierverlauf auch nicht zu sehr herausfordern wollte) beendete ich die Partie durch Reklamation einer dreifachen Stellungswiederholung. Dieses Remis brachte mich, sowie vier weitere Spieler, auf vier Punkte. Etwas überraschend konnte ich plötzlich die besten Feinwertungen vorweisen, was mir den Turniersieg sicherte. Yay

Richard und Jonathan präsentierten sich bei ihrem ersten Auslandsturnier sehr gut. Jonathan konnte im B-Turnier mit 2,5 Punkten einiges an Elopunkten zulegen, Richard gewann im C-Turnier drei Partien und spielte sich ins vordere Mittelfeld. Ebenfalls den Weg von Österreich nach Italien auf sich genommen hat Nicolussi Hieronymus, der aussichtsreich ins B-Turnier startete. Leider lief nach dem Turnierstart nicht mehr alles nach Plan und Hieronymus musste einige Elopunkte in Italien lassen, kann diese aber schon diese Woche beim Wiener Advent Open wieder zurückholen. Fleißig! Wer jetzt Lust bekommen hat: Der Schachverein Palmanova veranstaltet immer zu Ostern und im Dezember ein Wochenendturnier. Die Stadt ist wunderschön und das Turnier wie beschrieben gut organisiert, ich kann eine Teilnahme also nur empfehlen. Infos dazu gibt’s direkt auf der Homepage des Veranstalters. (af, Text/Foto: Mostbauer)

Ergebnisse auf chess-results
Homepage des Veranstalters

"Der Einzelkämpfer" hinter Chess-Results

Heinz Herzog hat mit seinem Auslosungsprogramm Swiss-Manager und seiner Ergebnisplattform Chess-Results die Publikation von Ergebnissen im Schachsport revolutioniert. Zudem hat Herzog bei bisher neun Schach Olympiaden dafür gesorgt, dass die Auslosung reibungslos funktioniert und dafür ehrenamtlich hunderte Stunden in die Weiterentwicklung seiner Programme investiert. In der 2021 neugeschaffenen Kategorie "Friends of FIDE" ist Herzog nach Thomas Thomsen und Abraham Tolentino die dritte Person, der diese Ehre zuteil wurde.

Ansonsten ist über die Entstehung von Chess-Results aber wenig bekannt. Dabei ist es ein zentrales Turnierarchiv des Schachsports und mittlerweile in 33 Sprachen übersetzt. Im Schach-Magazin 64 vom November hat sich Stefan Liebig dem Thema angenommen und mit dem "Einzelkämpfer Heinz Herzog" ein ausführliches Interview geführt. (wk)

Download Artikel "Der Einzelkämpfer", Schach Magazin 64, November 2023