Die Sport Austria Finals machen Innsbruck vom 18. bis 22. Juni 2025 zum nationalen Sporthöhepunkt des Jahres. Mitten unter den 6.500 Athletinnen und Athleten sowie 37 Sportarten mit 250 Titelentscheidungen befinden sich auch die Schnell-Denker des Schachsports. Die Eröffnung wurde von ÖSB-Präsident Michael Stöttinger mit dem ersten Zug am Spitzenbrett vorgenommen.
Am Ende des ersten Spieltages gab es dann auch hohen politischen Besuch. Mag. Agnes Sirkka Prammer, sie ist Sportsprecherin der Grünen und Nationalratsabgeordnete, hat einige Veranstaltungen der Sport Austria Finals besucht und dabei ihr Interesse für Schach bekundet. Prammer hat nicht nur den ersten Zug zwischen Alekseenko und Blohberger ausgeführt, sondern dann auch die ganze Partie aus erster Reihe verfolgt.
Der Staatsmeistertitel im Schnellschach bringt 60 Spielerinnen und Spieler ins Austria Trend Hotel. Gespielt wurden gestern und heute neun Runden mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten plus 10 Sekunden Inkrement pro Zug. Die Spitze war mit fünf Großmeistern hochkarätig besetzt – das musste auch Österreichs neue Nummer 1, Kirill Alekseenko, bei seinem ersten Antreten bei einer Staatsmeisterschaft erfahren. Der klare Elo-Favorit führte die Startrangliste mit 2632 Punkten deutlich vor Konstantin Peyrer (2464) an, musste im Turnierverlauf jedoch zwei Niederlagen hinnehmen, verpasste das Podest aufgrund der etwas schlechteren Zweitwertung knapp und musste sich mit Rang vier zufriedengeben.
Mann des Tages ist Valentin Dragnev. Erst kürzlich ist er in einer Marathon-Blitz-Session gegen seine beiden GM-Teamkollegen Blohberger und Horvath bei einer internen ÖSB-Worldcup-Qualifikation gescheitert. Diesmal jedoch präsentiert sich Dragnev in Topform: Er gibt lediglich drei Remisen ab und sichert sich mit einem Big Point im direkten Duell mit Alekseenko in der achten Runde sowie einem Remis gegen Laurenz Borrmann in der Schlussrunde die Goldmedaille. Silber geht mit einem halben Punkt Rückstand an Dominik Horvath, der – wie Dragnev – ungeschlagen bleibt. Die Bronzemedaille holt sich Konstantin Peyrer mit sechseinhalb Punkten; er besiegte Alekseenko in der vierten Runde.
Punktegleich folgen auf den nächsten Rängen Alekseenko, Borrmann und Baumegger. Die Großmeister Felix Blohberger und Andreas Diermair landen auf den Plätzen sieben und acht. Sensationell schaffen es Julian Jetzl und Damir Vrban punktegleich in die Top 10. Ex-Bundesjugendtrainer Georg Fröwis spielt bis zur sechsten Runde an der Spitze mit; ein halber Punkt aus den letzten drei Partien wirft ihn jedoch auf Rang 11 zurück.
Den Staatsmeistertitel im Schnellschach der Damen gewinnt Chiara Polterauer. Der Tirolerin gelingt mit fünfeinhalb Punkten der zweite Heimsieg in Folge. Silber und Bronze gehen an Lea Stadlinger und Annika Fröwis. Turnierorganisatorin Ina Anker und Hauptschiedsrichter Gerhard Bartagnolli sorgen für beste Spielbedingungen und einen reibungslosen Ablauf. Das Sport-Austria-Finals-Team sorgt für zusätzliche mediale Resonanz.
Morgen, Samstag, stehen ab 10:00 Uhr in Innsbruck noch die Staatsmeisterschaften im Blitzschach auf dem Programm. (wk)
Ergebnisse auf Chess-Results: Schnellschach, Blitzschach
Fotoservice Sport Austria Finals: Fotos Schach (© SAF/GEPA Pictures)
Zur Live-Übertragung Blitzschach: DGT, Lichess, Chess.com, ChessBase