Die Seniorenweltmeisterschaften 2025 in Gallipoli waren ein Ereignis, das noch lange in Erinnerung bleiben wird. Sorgfältig und umsichtig organisiert vom Team rund um Matteo Zoldan und Cristina Rigo, bot dieses Turnier nicht nur hervorragende Rahmenbedingungen, sondern auch jene besondere Atmosphäre, die das Seniorenschach so wertschätzt: Gemeinschaft, Respekt und Freude am Spiel.
Gallipoli, eine historisch eindrucksvolle Stadt an der apulischen Küste, zeigte sich von ihrer besten Seite. Mit hunderten Restaurants, schmalen Gassen und mediterranem Flair erwies sie sich als idealer Schauplatz.
Der Preisfonds von € 50.000 war für einen Seniorenbewerb bemerkenswert und lockte 430 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 62 Ländern an – ein Weltfeld von beeindruckender Qualität, darunter 188 Titelträger.
Die Partien wurden im weitläufigen Costa Brada Hotel ausgetragen, dessen direkter Zugang zum Ionischen Meer den Tagen eine ruhige, beinahe feierliche Note verlieh. Elf spannende Runden verlangten Konzentration und Ausdauer, doch die Organisation sorgte für Ausgleich: Ausflüge, Rahmenprogramm und liebevolle Betreuung durch Polina, die jede Frage mit Geduld und Herzlichkeit beantwortete.
Die Abschlussveranstaltung im Teatro Tito Schipa bot einen stilvollen Ausklang – Operngesang erfüllte den Saal, bevor die Ehrungen der neuen Weltmeister erfolgten:
Ü50 Open: GM Mikhalevski (Israel)
Ü50 Frauen: GM Arakhamia-Grant (Schottland)
Ü65 Open: IM Reprintsev (Ukraine) – nun Großmeister
Ü65 Frauen: WGM Strutinskaia (Russland)
Für Österreich standen 13 Spielerinnen und Spieler im Einsatz, und alle konnten ihre Erwartungen erfüllen. Meine persönliche Bilanz fällt erfreulich aus: gute Partien (darunter fünf gegen Großmeister), Platz 34 in meiner Alterskategorie und viele neue Freundschaften über Landesgrenzen hinweg.
Eine gelungene Veranstaltung, die zeigte, wofür Seniorenschach steht – ein gutes Umfeld, wertvolle Begegnungen, Urlaubsfeeling und natürlich das gemeinsame, verbindende Spiel.
In Gallipoli durfte man nicht nur Schach spielen, sondern – im besten Sinn – Zeit genießen. (wk, Bericht: J. Wallner), Foto: Turnierseite)