
Nach zwei ausgeglichenen klassischen Partien, die jeweils mit 1:1 endeten, mussten im Halbfinale des FIDE World Cups in Goa schließlich die Tiebreaks über den Einzug ins Finale und die ersten beiden Tickets für das Kandidatenturnier 2026 entscheiden. Es war der bislang schnellste Spieltag des Turniers: Beide Duelle wurden bereits in der ersten Rapid-Phase (15+10) entschieden, dennoch mangelte es nicht an Spannung und Dramatik.
Im Match zwischen Javokhir Sindarov und Nodirbek Yakubboev setzte sich Sindarov in der ersten Schnellschachpartie durch. Er verwertete ein vorteilhaftes Endspiel und ging damit in Führung. In der zweiten Rapid-Partie hatte Yakubboev zeitweise realistische Chancen auf den Match-Ausgleich, am Ende konnte er jedoch nur ein Remis erzwingen. Damit erreichte Sindarov als Erster das Finale und sicherte sich zugleich die Qualifikation für das Kandidatenturnier 2026. Yakubboev bleibt jedoch über das Spiel um Platz drei weiterhin im Rennen um das letzte Ticket.

Im anderen Halbfinale lieferten sich Andrey Esipenko und Wei Yi ein hochdramatisches Duell. Bereits in der ersten Rapid-Partie erspielte sich Wei Yi mit Schwarz vielversprechende Chancen, musste sich jedoch mit einem Remis zufriedengeben. Die zweite Partie schien lange Zeit in Richtung Esipenko zu kippen, der ein klar besseres Endspiel erreichte. Doch ein schwerer Einsteller kostete ihn einen ganzen Turm – und damit nicht nur die Partie, sondern auch das Match. Wei Yi gab anschließend zu, dass ihm in diesem Moment das Glück zur Seite stand, und sprach von der enormen Belastung eines so langen Turniers.

Damit stehen nun Javokhir Sindarov und Wei Yi im Finale des FIDE World Cups. Im Match um Platz drei treffen Andrey Esipenko und Nodirbek Yakubboev aufeinander, um das letzte verbleibende Ticket für das Kandidatenturnier auszuspielen. Nach den intensiven Tiebreaks bleibt die Spannung hoch.
Die erste Partie des Finales sowie des Matches um Platz drei wurde heute bereits ausgetragen. Die Begegnung zwischen Wei Yi und Sindarov endete mit einem soliden Remis. Andrey Esipenko zeigte nach seinem bitteren Einsteller am Vortag beeindruckende mentale Stärke und geht gegen Yakubboev in Führung.
Die zweite klassische Partie beginnt morgen um 10:30 MEZ. (fb, Fotos: FIDE)