
Die dritte Runde des FIDE World Cups in Goa brachte einige bemerkenswerte Überraschungen. Mehrere Turnierfavoriten mussten das Turnier vorzeitig verlassen – ein Hinweis darauf, wie eng die Leistungsabstände an der Weltspitze inzwischen geworden sind.
In den klassischen Partien traf es gleich mehrere Favoriten. Weltmeister Gukesh (IND) unterlag dem deutschen Großmeister Frederik Svane (GER) 0.5:1.5. Auch Anish Giri (NED) schied nach einer Niederlage gegen Alexander Donchenko (GER) aus. Besonders unerwartet war das klare 0:2 von Nodirbek Abdusattorov gegen José Martínez Alcantara (MEX), der sich damit eindrucksvoll für die nächste Runde qualifizierte. Diese Ergebnisse zeigen, dass im K.-o.-Format bereits kleine Schwankungen in Form, Vorbereitung oder Tagesgefühl entscheidend sein können.
Aus österreichischer Sicht endete das Turnier für Kirill Alekseenko in dieser Runde. Er unterlag dem Weltklassespieler Peter Leko (HUN) mit 0:2. Trotz des Ausscheidens bleibt festzuhalten, dass Alekseenko sich in einem starken Teilnehmerfeld auf höchstem Niveau präsentierte.

In mehreren Matches fiel die Entscheidung erst im Tiebreak. Das längste und nervenaufreibendste Duell spielten Maxime Vachier-Lagrave und Vladislav Artemiev, das erst im Armageddon entschieden wurde. "MVL" behielt in der entscheidenden Partie die Übersicht und sicherte sich damit das Weiterkommen. Die Runde zeigte einmal mehr, dass im modernen Spitzenschach Flexibilität in allen Zeitformaten eine zentrale Rolle spielt.
Mit dem Ausscheiden einiger Favoriten öffnet sich das Feld in den kommenden Runden spürbar. Für Spannung ist weiterhin gesorgt. In Runde 4 treffen unter anderem Arjun Erigaisi (IND) auf Peter Leko (HUN), Vincent Keymer (GER) auf Andrey Esipenko (RUS) und Praggnanandhaa (IND) auf Dubov (RUS). Auch das deutsche Duell zwischen Blübaum und Donchenko wird für Spannung sorgen. Runde 4.2 startet morgen um 10:30 Uhr MEZ. (fb, Foto: FIDE)