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Magnus Carlsen gewinnt das Chessable Masters 2024

Magnus Carlsen setzt sich am Mittwoch durch und gewinnt die Division I des 2024 Champions Chess Tour Chessable Masters mit einem Sieg im Finale gegen Alireza Firouzja. Dabei hat Firouzja den ersten Satz des großen Finales, indem er die ersten beiden Partien in Folge eindrucksvoll gewinnen konnte, mit 2,5:1,5 für sich entscheiden können. Carlsen schlägt im zweiten Satz mit 2:0 zurück und sichert sich den Turniersieg.

Es ist sein 14. Sieg in den bisher 17 Champions Chess Tour Finals. Er verdient 30.000 Dollar, erhält 100 Tour-Punkte und qualifiziert sich direkt für die Division I des nächsten Turniers sowie die Live Finals am Ende des Jahres. So nebenbei demonstriert Carlsen seine Vormachtstellung im Online-Schach.

In der Divison gewinnt Deutschlands Hoffnung Vincent Keymer das Finale gegen Levon Aronian uns sichert sich für das nächste Turnier erstmals einen Platz in der Division 1. (wk, Foto: Turnierseite)

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Dominik Horvath holt zweite GM-Norm in Frankreich

Vom 7. – 13. August fand ein GM-Turnier in Aix-en-Provence, Frankreich, statt. Meine Konkurrenten waren GM Grigoryan (2619), GM Karthikeyan (2618), GM Rodsthein (2606), GM Oleksiyenko (2592), GM Maurizzi (2564), GM Livaic (2558), IM Lamard (2526), IM Boyer (2476) und IM Girel (2462). Mit einem Eloschnitt meiner Gegner von 2558 war dieses Turnier das mit Abstand stärkste GM-Turnier, das ich bis dato gespielt habe. Für die GM-Norm brauchte man 5 Punkte, also +1.

Nach einem fulminanten Start mit Siegen gegen IM Lamard (2526), IM Boyer (2476), GM Rodsthein (2606) und GM Oleksiyenko (2592) war die GM-Norm nach 4/4 in greifbarer Nähe. Mein Sieg gegen Rodsthein mit den schwarzen Steinen war für mich sehr besonders, da ich zum ersten Mal Grünfeldindisch gespielt habe und ich die Partie nach einem langen Theoriebattle überzeugend gewinnen konnte. Nach zwei „zittrigen“ Remisen gegen
GM Maurizzi und IM Girel wurde die GM-Norm schon nach 6 Runden erfüllt. Ich beendete das Turnier mit einer Niederlage gegen GM Grigoryan (2619), einem Remis gegen den Turniersieger GM Karthikeyan (2618) und mit einem Sieg in der Schlussrunde in einer sehr schönen Angriffspartie gegen GM Livaic (2558).

Mit 6.5/9 wurde ich zweiter im Turnier, erreichte eine Eloperformance von 2726 und gewann 25,5 Elopunkte. Besondere Gratulation an GM Karthikeyan, der das Turnier mit einem sehr starken Resultat von 7/9 gewonnen hat. Ich bin überglücklich, dass ich endlich meine zweite GM-Norm geschafft habe und hoffe, dass ich demnächst meine dritte und letzte GM-Norm erfülle und somit Großmeister werde. (wk, Bericht/Foto: Domink Horvath)

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World Cup: Aus für Österreicher in Runde 2

Der FIDE World Cup 2023 läuft seit 30.Juli in der Hauptstadt Aserbaidschans. Die 2,2-Millionen-Hafenstadt Baku hostet das K.O.-Turnier nach 2015 bereits zum zweiten Mal. Aus österreichischer Sicht gelang Markus Ragger, Valentin Dragnev und Felix Blohberger die Qualifikation für das Weltklasse-Event.

Felix Blohberger (2522) wurde in Runde 1 gegen Dimitrios Mastrovasilis (2587) gelost. Der Grieche gewann die erste Partie, doch Blohberger zeigte unglaublichen Kampfgeist und glich mit einem Weißsieg aus. Im ersten Tiebreak zeigte sich dasselbe Bild: Nachdem Mastrovasilis mit einem Sieg vorlegte, kämpfte sich der 20-jährige Österreicher mit einem Sieg in das nächste Tiebreak. Dieses konnte der griechische Großmeister letztendlich für sich entscheiden - trotz World-Cup-Aus Gratulation an Felix zur mentalen Höchstleistung!

Vom Resultat her schien die erste Runde für die österreichische Nummer 3 deutlich entspannter: Valentin Dragnev (2576) kam mit einem 1,5:0,5-Sieg über den Israeli Ori Kobo (2548) in die zweite Runde, doch die zweite Partie hatte es in sich: Dragnev gelang die Verteidigung einer 160-Züge-Partie (!) mit Turm gegen Turm und Läufer. Die Qualifikation in Runde 2 gelang auch Markus Ragger (2624) nach einem Tiebreak-Sieg über Kareim Wageih aus Ägypten (2369).

In Runde 2 warteten deutlich stärkere Gegner: Während Ragger es mit dem diesjährigen Olympiasieger aus Usbekistan, Javokhir Sindarov (2659), zu tun bekam, wurde Dragnev gegen den Ex-Blitzweltmeister und die französische Nummer Eins, Maxime Vachier-Lagrave (2739), gelost. Dragnev zeigte sein Können und remisierte die beiden Standardpartien problemlos gegen den World-Cup-Dritten von 2019. Auch Ragger übte Druck gegen den 17-jährigen Usbeken aus, wählte in Runde 2 eine interessante Variante mit Figurenopfer im Abtauschspanier - doch Sindarov verteidigte stark - es erfolgte eine Punkteteilung.

Somit ging es für die beiden Österreicher ins Tiebreak. MVL tat sich im schnelleren Modus sichtlich leichter und besiegte Dragnev 1,5:0,5. Ragger musste in seiner ersten Schwarzpartie gegen das usbekische Talent, das mit zwölf (!) Jahren den Großmeistertitel verliehen bekommen hatte, den König umlegen und verlor 0,5:1,5.

Das bedeutete das Aus der österreichischen Spieler nach der zweiten Runde. Nichtsdestotrotz kann die ÖSB-Familie auf eine erfolgreiche World-Cup-Teilnahme zurückblicken: Erstmals in der 20-jährigen Geschichte des FIDE World Cups gelang drei Österreichern die Qualifikation. Außerdem dürfen sich Dragnev und Blohberger über wertvolle Elopunkte für die Weltrangliste freuen.

Auch ÖSB-Präsident Michael Stöttinger ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, das erstklassige Event zu besuchen. Nachdem Österreich sich für die Austragung der nächstjährigen Weltmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach bei der FIDE beworben hatte, führte er Gespräche mit der FIDE und machte sich gleichzeitig ein Bild von der Organisation des World Cups.
(dt, Bilder: Maria Emelianova)

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Norway Chess: Auftaktsiege für Caruana und Gukesh

Das traditionelle "Norway Chess" findet heuer vom 30. Mai bis 9. Juni in Stavanger statt. Lokalmatador Magnus Carlsen verliert zum Auftakt mit Schwarz in einer französischen Verteidigung gegen Fabiano Caruana. Ein Sieg in der Standardpartie gelingt auch D Gukesh gegen Alireza Firouzja.

Die Regeln sehen für einen Sieg drei Punkte vor. Endet eine Partie Remis, geht es in eine Entscheidungspartie mit verkürzter Bedenkzeit. Der Sieger erhält dann zwei Punkte, der Verlierer einen. Zwei Punkte holten sich auf diesem Weg Shakhriyar Mamedyarov gegen Aryan Tari, Anish Giri gegen Nodirbek Abdusattorov und Wesley So gegen Hikaru Nakamura.

Die zweite Runde beginnt heute, Mittwoch, dem 31. Mai 2023, um 17:00 Uhr MEZ. In den Schlagerpartien der Runde treffen Carlsen auf So und Giri auf Caruana. (wk, Foto: Turnierseite)

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Grand Chess Tour: Carlsen beeindruckt in Warschau

Magnus Carlsen ist zurück auf der Schachbühne, erstmals seit seinem freiwilligen Rücktritt nicht als regierender Weltmeister im klassischen Schach am Start, demonstriert aber bei der zweiten Station der Grand Chess Tour in Warschau, Polen, beim Rapid & Blitz seine Stärken und warum er auch ohne WM-Titel die anerkannte Nummer Eins bleibt.

Dabei startet Carlsen im Schnellschach scheinbar eingerostet. In der ersten Partie verliert er nach einer misslungenen Eröffnung mit der kaum gespielten "polnischen" Verteidigung, gedacht als Hommage an den Veranstalter, gegen Lokalmatador Radoslaw Wojtaszek. Es folgen fünf Remisen. Carlsen ist nach zwei Spieltagen sieglos und bereits fünf Punkte hinter dem Führungsduo Wesley So und Vorjahressieger Jan-Krzysztof Duda.

Dann bringt sich Carlsen nach eigener Aussage mit ein paar Online-Blitzpartien in Schwung. Er gewinnt am dritten Tag zwei Partien und verkürzt den Rückstand vor den 18 Blitzpartien auf drei Punkte. Duda gewinnt den Schnellschachbewerb mit 13 Punkten, vor Aronian (12) sowie So und Vachier-Lagrave (je 11). Carlsen folgt mit 10 Punkten. Der Kampf um den Gesamtsieg bleibt offen.

In Blitzbewerb kann die Konkurrenz zu Beginn mithalten. Nach vier Partien mit "nur" fünfzig Prozent legt der Ex-Weltmeister gegen die versammelte Weltklasse jedoch eine unglaubliche Serie von sieben Siegen hin und gewinnt den Blitzbewerb überlegen mit 14 Punkten aus 18 Partien. Das reicht nach einem spannenden Remis in der letzten Partie gegen Duda auch für den Gesamtsieg mit einem Punkt Vorsprung auf den Polen. So und Vachier-Lagrave teilen die Tour Punkten für den dritten Platz. Es folgen Aronian, Rapport, Giri, Shevchenko, Deac und Wojtaszek.

In der Tour Wertung führt weiter Fabiano Caruana, der das Auftaktturnier in Rumänien gewonnen hat. Carlsen spielt nur einzelne Turniere mit Wildcard und ist in der Gesamtwertung nicht berücksichtigt. Die dritte Station der Grand Chess Tour folgt vom 3. bis 10. Juli 2023 mit Rapid & Blitz in Zagreb, Kroatien. (wk, Foto: Turnierseite)

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