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1. Bundesliga 2007/2008

 

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Runden 8-11, Graz, 13.03.-16.03.2008


Fotofinish im Titelkampf
Der neue Meister heißt SK Advisory Invest Baden. In einem Fotofinish können die Niederösterreich in der letzten Partie den hohen Favoriten Holz Dohr in der Drittwertung noch abfangen und den Meisterpokal in Empfang nehmen.



Nach neun Runden ist das steirische Team von Alexander Dohr noch voll im Plan. Zwei Punkte Vorsprung sind eine gute Ausgangsbasis für das direkte Duell mit Baden in Runde 10. Doch dieses Titelduell verläuft für die Steirer glücklos. Am Spitzenbrett spielt Weltklassemann Alexander Beliavsky gegen seinen polnischen GM-Kollegen Bartosz Socko merkwürdige Züge im Dameninder und verliert seine einzige Partie in dieser Saison. Eine Niederlage mit Folgen. Denn auf Brett 2 spielt ein überragender Csaba Balogh in einem Rauser-Sizilianer Vladimir Baklan an die Wand und holt den zweiten Siegpunkt für Baden. Zwar kontert auf Brett 3 der große Kämpfer Krunoslav Hulak gegen Igor Rausis und verkürzt den Rückstand, aber an den hinteren Brettern neutralisieren Sebastian Siebrecht, Siegfried Baumegger und Igor Stohl das gegnerische GM-Trio Oleg Korneev, Anthony Kosten und Vitaly Kunin. Dabei hatte Kosten, der mit 9 Punkte aus 11 Partien zum Topscorer von Holz Dohr wird, den Matchball am Schläger, doch der Mehrbauer findet nicht den Weg zum Sieg. Baden gewinnt das Titelduell mit 3,5:2,5. 


Bartosz gegen Beliavsky

Ein schöner Erfolg für das kompakte Team von Baden, aber Holz Dohr geht noch immer mit einem Punkt Vorsprung in die Schlussrunde gegen Maria Saal. Baden trifft auf Styria Graz. Im Fernduell bringt Beliavsky mit einem Sieg gegen Österreichs Neo-GM Markus Ragger Holz Dohr auf die Siegerstraße. Hulak verliert zwar gegen Rainer Buhmann, aber Anthony Kosten siegt erneut, diesmal mit Schwarz gegen Marko Tratar. Die Steirer schaffen also 2 Punkte aus ihren 3 Schwarzpartien. Das hätte reichen sollen. Aber die "Weißen" zeigen Ladehemmung. Baklan, Korneev und Freitag kommen gegen Pavasovic, Bunzmann und Kreisl über Remisen nicht hinaus.

Baden macht es besser. Bartosz Socko gewinnt nach Beliavski auch gegen Davit Shengelia. Dahinter folgen auf den Brettern 2 bis 4 Remisen. Doch auf den Brettern 5 und 6 spielen die Österreicher groß auf. Reinhard Lendwai landet den erhofften Pflichtsieg gegen Stefan Hatzl und Staatsmeister Siegfried Baumegger macht Baden mit einem hart erkämpften Sieg gegen Eva Moser Baden zum Staatsmeister in der Mannschaft und sich selbst zum Doppelstaatsmeister. Zuletzt gelang dieses Kunststück 2006 ausgerechnet Eva Moser.


Stefan Hatzl, dahinter Moser gegen Baumegger

SK Advisory Invest Baden ist nach diesem 4,5:1,5 Sieg gegen Styria Graz nach Fotofinish Primus inter Pares. Das kompakte Team setzt sich erst in der Drittwertung (!!) gegen Holz Dohr durch. Entscheidend ist der Sieg im direkten Duell. Die Steirer müssen die bittere Pille schlucken. Baden ist in allen Positionen gut besetzt, wie die Einzelresultate belegen: Socko (4,5/8), Balogh (7,5/11), Rausis (3/7), Orlov (1/3), Siebrecht (4,5/8), Baumegger (6/10), Stohl (5,5/9), Lendwai (5/6) und Löffler (3,5/4). Der hohe Elofavorit Holz Dohr (Elodurchschnitt aller Partien 2562, Baden 2513) verliert die Meisterschaft auf Brett 2, wo der Ukrainer Vladimir Baklan (2647) für seinen Level eine schlechte Saison erwischt. 4,5 Punkte aus 11 Partien mit einer Eloleistung von 2467 sind deutlich unter seinen Erwartungen. Herausragend ist dafür Anthony Kosten mit 9/11. Am Ende war Schach Göttin Caissa Baden ein Alzerl mehr Hold... 


Das Abstiegsdrama
Eine hauchdünne Entscheidung gibt es auch im Abstiegskampf. Der Zieleinlauf lautet ASVÖ Pamhagen (30,5) auf Rang 8, gefolgt von SK Absam (30,5), SC Die Klagenfurter (30), Mayrhofen/Zillertal (29) und RbEJ Gleisdorf (20). Damit müssen Klagenfurt, Zillertal und Gleisdorf den Weg in die B-Ligen antreten. Stark beeinflusst wurde der Abstiegskampf durch die ungarische Meisterschaft. Die Gleisdorfer Legionäre Tamas Horvath und Tamas Meszaros legen seit jeher ihre erste Priorität auf ihren Heimatverein Zalakaros. Leidtragende sind "Die Klagenfurter". Am Samstag schafft Gleisdorf gegen die Kärntner noch vier Remisen, am Sonntag ohne Legionäre schlägt sich das letzte Aufgebot der Oststeirer gegen Absam mit 3 Remisen zwar brav, man darf aber davon ausgehen, dass es mit den beiden Ungarn zu mehr gereicht hätte. So ist der 4:2 Sieg der Kärntner am Schlusstag im direkten Duell gegen Mayrhofen/Zillertal zwar genug um die Tiroler zu überholen, aber Absam bleibt um einen halben Punkt vorne. Dank Gleisdorf.


Harald Genser (re) siegt gegen Tabernig, aber für den Klassenerhalt reicht es nicht.


Die goldene Mitte
Hochkarätiges Schach zeigen auch jene Teams, die mit dem Titel- und Abstiegskampf nichts oder nur wenig zu tun hatten. Rang 3 in der Endtabelle geht an Hohenems. Die Vorarlberger sind knapp daran die beiden großen zu ärgern und bleiben bis zur Schlussrunde dicht auf, aber eine 2,5:3,5 gegen Ansfelden fixiert die Bronzemedaille mit 2,5 Punkten Rückstand.


Gustafson spielt für Hohenems auf Brett 1

Erfreulich ist der Auftritt von SK Kleine Zeitung MPÖ Maria Saal. Die Kärntner setzen auf heimische Jugend mit den Hoffnungskaderspielern Markus Ragger, Robert Kreisl und Mario Schachinger. Lohn sind die dritte GM-Norm von Ragger und die erste IM-Norm von Kreisl, der mit 5,5/10 zudem ungeschlagen bleibt. In der Tabelle reicht es für Rang 4. Dahinter platzieren sich ASVÖ Wulkaprodersdorf, Union Ansfelden und Styria Graz. Bei den Burgenländer zeigt Rainer Polzin mit einer Performance von 2630 erneut seine Stärke in Teambewerben. Bei Ansfelden gleicht Vlastimil Babula mit 7,5/11 ungeschlagen das Ergebnis von Christian Weiss (3,5/11 ohne Sieg) exakt aus. In Summe bliebt das Team mit 34,5 Punkten knapp über der 50%-Marke. Davit Shengelia punktet für Styria Graz auf Brett 1 6,5 Punkte und erreicht mit 2622 zum wiederholten Mal eine Eloperformance über 2600. Das Ziel des Klassenerhalts wird problemlos erreicht.


Markus Ragger führt das Team von Maria Saal auf Rang 4

Damit ist eine spannende Saison zu Ende. Einziger Wehmutstropfen ist der (zu geringe) Anteil der heimischen Spieler/innen nach der notwendigen Öffnung der Spielbeschränkungen für ausländische Spieler/innen. Erfreulich ist die hohe Akzeptanz der Live-Übertragung von Siegfried Posch und Karl Theny. Während des Finales in Graz besuchten täglich mehr als 5.000 Besucher/innen die Website des Österreichischen Schachbundes.


Theny und Posch mit den Live-Computern


Ragger ist Großmeister, Kreisl schafft IM-Norm
Markus Ragger schafft in der  9. Runde der Bundesliga mit einem Sieg gegen GM Zigurds Lanka seine dritte GM-Norm und wird den Titel bei nächster Gelegenheit offiziell von der FIDE verliehen bekommen.
Vor nicht einmal einem Jahr setzte der Kärntner im Juni beim Open in Velden den Grundstein für diesen Erfolg. Norm Nummer 2 folgte bei der Team-EM auf Heraklion, wo Ragger auf Brett 1 für Österreich eine Performance über der 2600-er Marke schafft und dabei auch gegen Weltklassemann Levon Aronian problemlos remisiert. In seiner heutigen Partie gegen Zigurds Lanka steht Markus Ragger unter Siegzwang um die Norm beim ersten Versuch zu schaffen. Weitere wären in den Runden 10 und 11 noch möglich gewesen. Doch Ragger macht nach harter Kampfpartie in der Diagrammstellung alles klar.

Ragger,Markus (2530) - Lanka,Zigurds (2475)

48.Tg7 Lxh2 49.Le7+ Ke6 50.Txg2 Le5 51.Lb4 1–0


Dritte GM-Norm für Markus Ragger

Doch damit nicht genug schafft sein Klubkollege bei Maria Saal Robert Kreisl mit einem Sieg gegen Bernhard Tabernig seine erste IM-Norm. In dem brisanten Duell der beiden Österreicher haben beide Spieler mit einem Sieg die Chance auf die Norm. Robert Kreisl, wie Ragger im Hoffnungskader von Zoltan Ribli, nützt die Gelegenheit und schafft mit seinem ersten Sieg nach 8 Remisen gegen starke Gegnerschaft die heiß ersehnte Norm. Paradox, dass gerade der Tag mit den wenigstens Österreichern in der Bundesliga seit ihrem Bestehen (nur noch 22 von 72 Spieler/innen) so zum Österreichertag wird.


IM-Norm für Robert Kreisl, Leobner in Diensten von Maria Saal


Holz Dohr dank Beliavski auf Titelkurs
Im Titelduell hat Holz Dohr mit einem harterkämpften 3,5:2,5 gegen Wulkaprodersdorf nun die besten Karten, da Baden gegen Ansfelden mit 2,5:3,5 verliert. Hohenems hält mit einem 4,5:1,5 Sieg gegen Klagenfurt die Lauerstellung. In der 10. Runde steigt der Schlager zwischen Holz Dohr und Baden. Der Druck des Siegenmüssens liegt nun bei den Niederösterreichern. Holz Dohr verdankt die perfekte Ausgangssituation seiner Nummer 1 Alexander Beliavski. Der ehemalige WM-Kandidat zaubert in schwieriger Stellung ein phantastisches Gegenspiel aus dem Ärmel.

Miroshnichenko,Evgenij (2647) - Beliavsky,Alexander (2638)
1 Bundesliga 2007/2008 Graz (9.1), 14.03.2008
1.Sf3 Sf6 2.c4 c6 3.g3 d5 4.Lg2 dxc4 5.0–0 e6 6.a4 b6 7.Se5 Lb7 8.Sa3 Lxa3 9.Txa3 Dd4 10.Sf3 Dd6 11.d3 cxd3 12.Txd3 De7 13.Se5 0–0 14.Lg5 h6 15.Lxf6 Dxf6 16.f4 De7 17.Dd2 c5 18.e3 a5 19.Td1 Lxg2 20.Dxg2 Ta7 21.Td6 De8 22.Dc2 Tc7 23.Dc4 Dc8 24.Db5 


Es sieht nicht gut aus für den russischstämmigen Slowenen. Die Stellung ist bedrohlich, der Damenflügel ist nicht zu halten. In dieser kritischen Lage findet Beliavski

c4 25.Dxb6 Tb7 26.Dxa5 Txb2 27.Td8 und opfert mit Db7 den Turm, erhält aber ausreichend Gegenspiel 

28.Txf8+ Kh7 29.Td5 Dxd5 30.Dxd5 exd5 31.f5 c3 32.Sxf7 

Nach diesem Fehler entscheidet Beliavski die Partie sogar noch für sich. Unbedingt nötig war sich mit 32.Tc8 um den vorgepreschten c-Bauern zu kümmern. 


g5 33.Se5 c2 34.Sd3 Tb3 35.Tf7+ Kg8 36.Tc7 Txd3 37.Txc2 Sd7 38.Tc6 Se5 39.Txh6 Td1+ 40.Kg2 Td2+ 41.Kf1 Sg4 42.Tg6+ Kf7 43.h3 Sxe3+ 44.Ke1 Ta2 45.g4 Sc4 0–1


Dieser Sieg sichert Holz Dohr ein 3,5:2,5 gegen Wulkaprodersdorf und zwei Punkte Vorsprung auf Baden.


Alexander Beliavski in seiner Partie gegen
Miroshnichenko


Bundesligarekord - nur noch 22 Österreicher im Einsatz

Der kalte Krieg ist längst vorbei, das Wettrüsten geht munter weiter. Dafür sorgen Titelkampf und Abstiegsdrama. Einen Rekord verzeichnet die Bundesliga mit ihrer heutigen 9. Runde, in der 38 Großmeister im Einsatz sind. Den Vogel schießt Tabellenführer Holz Dohr ab, der erstmals mit 6 GM´s aus 6 Nationen spielt. Österreicher ist keiner mehr dabei. Aber auch die Konkurrenz zeigt sich von ihrer stärksten Seite. Eine bittere Pille für die heimischen Asse. Gerade 22 der 72 Spieler/innen haben einen österreichischen Pass. Wir haben an diesem "historischen" Tag die Aufstellungen aller Teams im Bild festgehalten.

=> Foto-Dia-Show aller Spieler/innen des Tages


Einer von 50 Legionären. Der "Gleisdorfer" Tamas Horvath

Der Auftakt
Der Auftakt der Bundesliga-Schlussrunden in Graz ist absolviert. Holz Dohr legt mit einem 4,5:1,5 gegen Absam einiges vor, aber Reinhard Lendwai sorgt in der längsten Partie des Tages für das 4:2 von SK Advisory Invest Baden gegen Mayrhofen/Zillertal. Damit bleibt Baden am Leader dran. Etwas auf Distanz lauert Hohenems nach einem 4:2 gegen Gleisdorf mit bester Auslosung auf seine Chance. Klagenfurt verliert zwar gegen Maria Saal mit 2,5:3,5 macht aber trotzdem Boden gut auf Absam und die Zillertaler. Der Abstiegskampf bleibt hochdramatisch und wird erst in der Schlussrunde entschieden werden.


Reinhard Lendwai siegt für Baden

Die Ausgangssituation
In Graz steigen vom 13.-16. März die finalen Runden der Bundesliga. Erwartet wird ein heißer Kampf um den Titel zwischen Holz Dohr und Baden. Die Entscheidung könnte am Samstag in der direkten Begegnung fallen. Dramatisch verspricht auch der Kampf gegen den Abstieg zu werden. Klagenfurt und Pamhagen geben sich längst nicht geschlagen. Das Finale der Staatsmeisterschaft wird auf chess.at von den Fürstenfelder Experten Posch und Theny in bewährter Manier live übertragen. 


Schiedsrichter Werner Stubenvoll, Live-Guru Karl Theny und Siegfried Posch (hinten)

Runden 4-7, Jenbach, 10.01.-13.01.2008


Die Runden 4 bis 7 der Bundesliga bringen dem steirischen Titelfavoriten Holz Dohr aus Frohnleiten vier Siege und die Tabellenführung. Beim Finale in Graz scheint Baden der einzig verbliebene Konkurrent. Das direkte Duell wird entscheiden.

Mit großen Ambitionen kommt Holz Dohr zum zweiten Bundesliga-Wochenende ins Tiroler Zillertal nach Jenbach. Die Fühler sind eindeutig in Richtung Titelgewinn gestreckt, erneut setzten die Steirer auf fünf Großmeister und einen österreichischen Spitzenspieler, diesmal Manfred Freitag. Doch wie schon zum Auftakt steckt Sand im Getriebe, die nominelle Überlegenheit wird auf den 64 Feldern nicht entsprechend umgesetzt. Immerhin gelingt der Auftakt gegen Ansfelden mit 3,5:2,5 einigermaßen, der Sieg gegen Gleisdorf in derselben Höhe fährt den Steirern jedoch wie ein Schreck in die Glieder, sind die Oststeirer trotz Detailerfolgen Fixabsteiger und Punktelieferant.

Auch im zweiten Steirerduell gegen Styria bleibt das Dreamteam von Holz Dohr seinem 3,5:2,5 Lieblingsresultat treu. Erst in der letzten Runde des Wochenendes gelingt mit einem 4,5:1,5 gegen Pamhagen endlich ein hoher Sieg. Das reicht für die Führung, Hohenems, der Leader nach dem ersten Wochenende, ist mit 2,5 Punkten Abstand abgeschüttelt, als einzig ernsthafter Konkurrent im Titelkampf bliebt für das Finale im Grazer Hotel Novapark vom 13.-16. März lediglich Baden übrig. Die Niederösterreich zeigen mit Staatsmeister Siegfried Baumegger gutes Schach und bleiben dank hoher Siege gegen Gleisdorf (5:1) und Klagenfurt (4:2) Holz Dohr mit einem halben Punkt Rückstand auf den Fersen. Die Entscheidung wird wohl im direkten Duell fallen.

Stand nach der 7. Runde
Rg. Team Partien   +    =    -   Wtg1   Wtg2 
1 Holz Dohr 7 6 1 0 26,5 19
2 SK Advisory Invest Baden 7 6 1 0 26,0 19
3 ASVÖ Wulkaprodersdorf 7 4 1 2 24,0 13
4 SK Hohenems 7 3 3 1 24,0 12
5 SK Kl.Ztg.MPÖ Maria Saal 7 2 3 2 22,5 9
6 Styria Graz 7 2 3 2 21,0 9
7 Mayrhofen/Zillertal 7 2 1 4 20,5 7
8 Union Ansfelden 7 2 2 3 20,0 8
9 SK Absam 7 1 4 2 20,0 7
10 SC Die Klagenfurter 7 1 2 4 18,0 5
11 ASVÖ Pamhagen 7 2 0 5 16,5 6
12 RbEJ Gleisdorf 7 0 1 6 13,0 1



Jenbach ist Austragungsort der Runden 4-7


Gespielt wird im Jenbacherhof


Österreichs Nummer 1 Markus Ragger (re) spielt für Maria Saal und lieg auf GM-Normkurs


Alexander Beljavski, Nummer 1 von Holz Dohr


Jenbach ist einer der wenigen Vereine in Österreich mit eigenem Trainingscenter...


... hier trainiert Tirols Präsident Hans-Peter Haspinger die Jugend persönlich.

Mehr Bilder gibt es in der 
=> Fotogalerie aus Jenbach

Partie des Jahres (2006/2007)


In der Runde in Baden wurde vom Organisationsteam erstmals die Partie des Jahres der Vorsaison ausgezeichnet. Nach einer Vorauswahl der 10 besten Partien
(Auswahl der 10 besten Partien in PGN) wählten die Besucher von chess.at den Sieg von Markus Ragger gegen Oleg Korneev mit Abstand zur Siegerpartie.

=>
Die Siegerpartie kommentiert von Markus Ragger (PGN)

(1) Korneev,Oleg - Ragger,Markus [C78]
Bundesliga 2006/7, 21.01.2007
[Markus Ragger]
Wir waren an dem Tag etwas spät dran und eilten in den Turniersaal, während unser Mannschaftsführer Dr. Sommer noch einen Parkplatz suchte. Umso erstaunter war, als er fünf Minuten später eintraf, und wir hatten bereits 21 Züge in rasendem Tempo absolviert - und ich eine Figur weniger. 
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0–0 b5 6.Lb3 Lc5 7.a4 Tb8 8.c3 d6 9.d4 Lb6 10.Sa3 0–0 11.axb5 axb5 12.Sxb5 Lg4 13.d5 
Das wird inzwischen kaum noch gespielt. 13.Lc2 und 13.Le3 kommen in Frage. 
13...Se7 14.Lc2 Sg6 15.h3 



Lxh3 16.gxh3 Dd7 17.c4 Dxh3 18.Sg5 
Erzwungen. Sonst folgt 18...Sg4 nebst 19...Sh4 und aus. 18...Dg3+ 19.Kh1 Dh4+ 20.Kg2 Sf4+ 21.Lxf4 exf4 
Dieses Abspiel war in einem dieser Eröffnen wie Anand-Bücher als praktisch gewonnen für Weiß bewertet worden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Anand je so mit Weiß spielen würde. Hier versank auch Korneev in langes Grübeln. 
22.Sh3 
[22.Sf3 Dg4+ 23.Kh1 Tbe8 bekam ich ein paar Wochen später beim Aeroflot-Open in Moskau von Zhigalko aufs Brett und habe auch die Partie gewonnen.] 
22...g5 23.De2 
Die beste Chance für Weiß ist 23.Ta3. 
23...Sg4 24.Ld1 
[Danach ist Weiß bereits praktisch verloren. Auf das stärkere 24.Ta3 plante ich 24...Se5 25.Ld1 f5 mit starkem Angriff.] 
24...Se3+ 25.fxe3 Dg3+ 26.Kh1 Dxh3+ 27.Kg1 Lxe3+ 28.Tf2 
Jetzt droht Weiß, sich mit Ta1–a3xe3 rauszumogeln, daher: 28...Ta8 29.Ta3 Txa3 30.bxa3 h5 31.Df3 [Auf 31.Dxh5 oder 31.Df1 Dg3+] 
31...Dxf3 32.Lxf3 g4 33.Kg2 Lxf2 34.Kxf2 gxf3 35.Kxf3 Kg7 36.Kxf4 h4 37.e5 
[Versucht noch, Verwirrung zu stiften, ist aber ebenso hoffnungslos wie 37.Kg4 Th8 38.Kh3 Kf6] 
37...h3 38.Kg3 Th8 39.Kh2 dxe5 40.Sxc7 e4 41.Sb5 e3 42.Sd4 Kf6 43.Sf3 Kf5 44.d6 Ke6 45.c5 Kd5 46.d7 Kxc5 47.Kg3 Kd6 0–1

Runden 4-7, Jenbach, 10.01.-13.01.2008


Bericht Runden 4-7

Die Bundesliga startet in Baden mit 33 Großmeistern in die neue Saison. Etliche Überraschungen und ausgemachte Sensationen prägen die ersten drei Runden. Hohenems geht als Tabellenführer ins neue Jahr knapp gefolgt von Holz Dohr, das mit 5 Großmeistern jenseits der 2500-er Elogrenze als Favorit auf den Titel gilt. Titelverteidiger Ansfelden kommt hingegen nur schlecht aus den Startlöchern.

Hohenems zeigt gleich in Runde 1 im direkten Duell gegen Holz Dohr, dass mit dem Meister von 2004 zu rechnen ist. Trotz eklatanter nomineller Unterlegenheit erreichen die Vorarlberger ein 3:3. Den Grundstein zur Sensation legt der deutsche IM Lorenz Drabke (2411) gegen den Russen Oleg Korneev (2587) mit folgender Glanzpartie: 

Drabke,Lorenz (2411) - Korneev,Oleg (2587) [B42]
1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 a6 5.Ld3 Lc5 6.Sb3 Le7 7.c4 d6 8.Sc3 Sf6 9.0–0 b6 10.f4 Sbd7 11.De2 Lb7 12.Ld2 Dc7 13.Tae1 h5 14.Sd4 g6 15.b4 Td8 16.f5 gxf5 17.exf5 e5 18.Se6 In einer Igelstellung hat Schwarz f5 gespielt und opfert nun seinen Springer auf e6 für Angriff.




18.- fxe6 19.fxe6 Sf8 20.Sd5 Sxd5 21.cxd5 Lxd5 22.Tc1 Da7 Wenn Schwarz jetzt noch den Bauern auf e6 beseitigen könnte, wäre die Welt für den Russen wieder in Ordnung. Aber Weiß findet die richtige Lösung und macht aus dem Figuren- ein Turmopfer. Drabke hat richtig gerechnet. Der weiße Angriff ist vernichtend.



23.Txf8+ Lxf8 24.Lg6+ Ke7 25.Lg5+ Kxe6 26.Df2 Kd7 27.Df6 b5+ 28.Kh1 Da8 29.Lf5+ Ke8 30.Tc7 1–0

In den folgenden Runden legt Drabke noch zwei Siege nach und ist somit neben Klubkollegen Dimitry Atlas und Anthony Kosten einer von drei Spielern, die mit dem Punktemaximum starten. Hohenems legt noch mit kämpferischen Leistungen zwei 4,5:1,5 Siege gegen Styria Graz und ASVÖ Pamhagen nach und erwischt den Zug ins Ländle gerade rechtzeitig mit der Tabellenführung im Gepäck.

Korneev zeigt sich von der Null unbeeindruckt und trägt für Holz Dohr noch zwei Siege bei, scheint aber ein Top-Kandidat zu sein für sehenswerte Niederlagen. Zur Partie der Saison 2006/2007 wurde nämlich mit überwältigender Mehrheit der Schwarzsieg von Markus Ragger gegen den Russen gewählt. Obige Partie dürfte ein heißer Kandidat für die Wahl im nächsten Jahr zu sein. 

Holz Dohr Semriach kreuzt im Schlosshotel Weikersdorf in Baden in der Besetzung Alexander Beliavsky (2646, SLO), Vladimir Baklan (2639, UKR), Krunoslav Hulak (2562, CRO), Oleg Korneev (2587, RUS), Anthony Kosten (2519, FRA) und Christoph Karner (2356, AUT) auf und hat damit Spieler aus sechs Nationen in seinen Reihen. In dieser Topbesetzung gelingen noch Siege gegen Die Klagenfurter (4,5:1,5) und Mayrhofen Zillertal (4:2). Zur Führung hat es aber knapp nicht mehr gereicht.


Alexander Beliavsky, Nummer 1 von Holz Dohr

Die Sensation der Runde ist der Auftritt des Tiroler Aufsteigers. Maryhofen Zillertal vernichtet in Runde 1 den steirischen Neuling Gleisdorf gleich mit 5:1 und legt in Runde 2 gegen Ansfelden mit 4:2 eine Riesensensation nach. Auf Brett 1 besiegt Zigurds Lanka (2482) den ungarischen Top-Spieler Zoltan Gyimesi (2610). Das 4:2 besiegelt Josef Schiestl (2138) gegen den vierhundert Elopunkte stärkeren GM Ivan Farago (2505). In der folgenden Partie setzt der Außenseiter voll auf Angriff:

Schiestl,Josef (2138) - Farago,Ivan (2505) [B46]
1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 a6 5.Sc3 Dc7 6.Ld3 Sc6 7.Sxc6 bxc6 8.0–0 Sf6 9.De2 d6 10.f4 d5 11.e5 Sd7 12.Sa4 c5 13.c4 d4 14.Ld2 Le7 15.Tae1 g6 16.f5 gxf5 17.Lxf5 exf5 18.e6 Dem Bauern- und Figurenopfer auf f5 folgt der Durchbruch mit e6. Hier greift der Großmeister aber fehl.



18.- fxe6 (notwendig war Sf6 wonach Weiß die Kompensation für das geopferte Material erst nachweisen muss)  19.Dxe6 Sf8 20.Df6 Tg8 21.Sb6 Lb7 22.Txf5 Kd8 23.Df7 Txg2+ 24.Kf1 Dd6 25.Lf4 Tg1+ 26.Kxg1 Dg6+ 27.Lg3 1–0

Allen anderen Spielern des Teams gelingen trotz nomineller Unterlegenheit Remisen und der Titelverteidiger ist für das Erste entzaubert.
Die 3,5:2,5 Siege gegen Gleisdorf und Die Klagenfurter sind nur knapp und können die Niederlage nicht kompensieren. Die Zillertaler werden erst von Holz Dohr in Runde 3 von der Spitze geholt, Rang 3 hätte ihnen aber am Start wohl niemand zugetraut. Der prognostizierte Abstiegskampf scheint in weiter Ferne.


Das Team von Baden im Einsatz

Kompakt und start agieren die Hausherren von Advisory Invest Baden. Als einziges Team gelingen drei Siege. ASVÖ Pamhagen, Absam und ASVÖ Wulkaprodersdorf werden jeweils knapp, aber doch, mit 3,5:2,5 besiegt. Neben starken Legionären mit Csaba Balogh, Igors Rausis, Andrey Orlov und Igor Stohl haben die Niederösterreicher mit Staatsmeister Siegfried Baumegger und Reinhard Lendwai auch zwei starke Österreicher in ihren Reihen. Der deutsche IM Stefan Löffler blieb bis auf eine Runde im Talon und wird als Kommentator für das Publikum eingesetzt. Erst in der Schlussrunde trägt er mit einem Sieg gegen Kopinits zum guten Gelingen gegen Wulkaprodersdorf zum guten Gelingen bei.

Aber auch Wulkaprodersdorf kann mit dem Abschneiden durchaus zufrieden sein. Rainer Polzin und Friedrich Volkmann gelingen jeweils 2,5 Punkte. Überrascht haben die Burgenländer mit dem Einsatz von Anna Christina Kopinits. Unserer Staatsmeisterin gelingen 1,5 Punkte bei einer Performance von 2300. Das kann sich sehen lassen. Weniger zufrieden wird Roland Schweda sein, der in der Schlussrunde seine Partie gegen GM Igor Stohl in guter Stellung überzieht und auf eine halben Punkt aus drei Runden sitzen bleibt.


Punktet für Wulkaprodersdorf: "Tina" Kopinits

Sieg, Unentschieden und Niederlage gibt es für Maria Saal. Die Kärntner spielen einer Mischung aus jungen Österreichern (Ragger, Kreisl, Schachinger, Halvax) und bewährten Legionären (Pavasovic, Buhmann, Tratar) besiegen Pamhagen, spielen 3:3 gegen Styria und verlieren mit 2,5 zu 3,5 gegen Baden weil Mario Schachinger in Gewinnstellung ein Lapsus gegen Gerhold passiert. 



Schachinger zieht zuletzt Tec1 mit der Absicht Tc7 nebst matt, fällt aber der Riposte Dc4 zum Opfer. Die Dame kann nicht genommen werden wegen Matt, andererseits droht nun auch ein Springerabzug nach f3 oder e2 nebst Gewinn der ungedeckten Dame auf h4. So bleibt dem Steirer nur die sofortige Aufgabe. 

Hinter Union Ansfelden, das mit 9 Punkten und 50% der möglichen Punkte das Mittelfeld markiert, beginnt eine Zone, in der wohl alle Teams in den Abstiegskampf verwickelt sind. Absam, Styria Graz, Die Klagenfurter, Gleisdorf und ASVÖ Pamhagen kommen über Detailerfolge nicht hinaus. Absam darf sich über den glücklichen Sieg über Maria Saal freuen, Styria Graz leidet unter dem 1,5:4,5 gegen Hohenems holt aber 3:3 Unentschieden gegen Maria Saal und Die Klagenfurter. Dies ist zugleich der einzig zählbare Erfolg für das Team aus Kärntens Landeshauptstadt. Gleisdorf gibt nach dem Desaster gegen Mayrhofen/Zillertal mit einem 3:3 gegen Wulkaprodersdorf ein beachtliches Lebenszeichen. Ganz ohne Erfolgserlebnis mit drei Niederlagen muss nur Pamhagen Baden verlassen. 



Die Öffnung der Liga hat zu einem verstärkten Einsatz von Legionären geführt. So haben Holz Dohr und Absam fünf Ausländern pro Runde eingesetzt. Hohenems und Baden kommen abwechselnd mit vier oder fünf aus. Jeweils vier finden sich in den Aufstellungen von Ansfelden und Pamhagen. Bescheiden bleiben Gleisdorf und Die Klagenfurter, die wie seit Jahren auf zwei Ungarn setzen. Der Zahl von 33 Großmeistern steht der Einsatz von 31 Österreichern gegenüber. Von den Top-10 der österreichischen Rangliste fehlten in Baden mit Kindermann, Beim, Stanec, Balinov, Sommerbauer und Neubauer gleich sechs Spieler.

Großes leisteten die Organisatoren. Neben der gewohnten Live-Übertragung von Posch und Theny wurden ein Kommentatorraum für Zuschauer, die Wahl zur Partie des Jahres und ein Empfang am Samstag Abend geboten. Weiter geht es mit der Bundesliga vom 10. bis 13. Jänner in Jenbach.


Stefan Löffler kommentier für das Auditorium



Freitag, 30.11.2007, 18.00 Uhr

Die Bundesligasaison 2007/2008 ist eröffnet. Im Schlosshotel Weikersdorf spielen seit 17.00 Uhr im großen Rittersaal die besten Teams Österreichs um den Meistertitel. Das Live-Duo Karl Theny und Siegfried Posch sorgt auch heuer wieder dafür, dass alle Partien live übertragen werden (siehe Live-Link).

In Bombenbesetzung trifft der von vielen erklärte Favorit Holz Dohr auf den SK Hohenems. Mit Beliavsky, Baklan, Hulak, Korneev und Kosten bieten die Steirer gleich 5 Großmeister auf. Lediglich Christoph Karner hält im Team die rotweißrote Fahne hoch und "verhindert" eine 100%-ige Legionärstruppe. Hohenems hält mit Rozentalis, Nauman und den Atlas-Brüdern dagegen.

Auf junge Österreicher setzt SK Kleine Zeitung Maria Saal. Österreichs Nummer 1 Markus Ragger sowie die Ribli-Schüler Robert Kreisl und Mario Schachinger stehen ebenso im Team wie Jungtalent Georg Halvax. Die GM´s Buhmann und Tratar ergänzen das Team. Im Duell mit Styria Graz gibt es keine Favoriten. Bei den Grazern spielen vorne die GM´s Shengelia, Ribli und Luther, hinten Moser, Wittmann und etwas überraschend Hatzl. Danner bleibt im Talon.

Deutlich schwächer besetzt sind die Aufsteiger Maryrhofen/Zillertal und Gleisdorf. Das direkte Duell verspricht Spannung und scheint ausgeglichen. Absam als dritter Aufsteiger scheint mit Dizdar und Rotstein nominell etwas stärker, trifft heute aber auf den Vizemeister Wulkaprodersdorf, der mit Staatsmeisterin Anna-Christina Kopinits in der Aufstellung überrascht, sonst auf sein bewährtes Team setzt.

Um den Titel spielt Union Ansfelden, das mit 4 Großmeistern und den österreichischen IM´s Christian Weiss und Hermann Knoll nach Baden gekommen ist. Gegen die Klagenfurter, angeführt von den GM-Brüdern Csaba und Joszef Horvath ist ein Pflichtsieg angesagt. 

In der Begegnung ASVÖ Pamhagen gegen SK Advisory Invest Baden kommen die Hausherren wie Ansfelden mit vier ausländischen Gromeistern sowie Österreichs Staatsmeister Siegfried Baumegger und IM Reinhard Lendwai. Doch auch bei Pamhagen finden sich mit Aco Alvir und Hans Froschauer nur zwei Einheimische.

Wie sich die Partien entwickeln ist auf aktuell auf unserer Live-Seite zu sehen:
Zu den Live-Partien. Erste Fotos gibt es in unserer Dia-Show der 1. Runde.



Die Eröffnung


Internet Dream-Team Posch, Theny


Shengelia gegen Ragger


"Tina" Kopinits


Pamhagen gegen Baden


Volkmann "geigt" für Wulkaprodersdorf

Runden 1-3, Baden, 30.11.-02.12.2007




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Austrian Chess Federation


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