Plovdiv: starke Österreicher, seltsame Ereignisse

Plovdiv-Turniersaal2Die 9. Runde der Einzel-EM dürfte wohl noch länger für Gesprächsstoff sorgen. Nachdem Shakhriyar Mamedyarov einen Tag zuvor wegen "zehn Sekunden Verspätung" (nach eigenen Angaben) kontumaziert worden war, schaffte er es in Runde 9 erneut, genullt zu werden. Diesmal erhielt allerdings auch sein Gegner eine Null - das Ergebnis lautete also 0 : 0. Was war passiert? Shakhriyar Mamedyarov und sein Gegner Alvar Alonso Rosell hatten sich im 19. Zug auf Remis geeinigt und damit gegen die in Plovdiv gültige Regel, die Remisangebote vor dem 40. Zug untersagt, verstoßen. Das Ergebnis wurde daher nachträglich auf 0 : 0 korrigiert. Etwas kurioser war die 0 : 0 Entscheidung der Partie Baron - Safarli, denn hier hatte eine dreifache Zugwiederholung stattgefunden. Doch die Spieler hatten nicht daran gedacht, den Schiedsrichter vor dem Unterschreiben der Formulare über die Zugwiederholung zu informieren und wurden daher auch beide genullt. Diese beiden (zu) schnellen Remisvereinbarungen wurden jedoch von der Partie Sanal - Can mehr als wettgemacht: Die beiden Türken bekämpften sich 228 (!) Züge lang, ehe sie sich ebenfalls mit einer Punkteteilung trennten. Neben diesen Ereignissen sollen jedoch die starken Leistungen der Österreicher nicht untergehen. Insgesamt wurden 6 Punkte aus den 9 Partien erzielt, womit die 9. Runde die bisher beste für die österreichischen Spieler war. Markus Ragger (6,5 Punkte) arbeitete sich mit seinem Sieg auf Rang 23 vor und trifft heute mit Weiß auf Nikita Vitiugov (2709). Es führen sieben Spieler mit je 7 Punkten. (em, Foto: Turnierseite)
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