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Champions Tour: Drei Russen und Carlsen im Semifinale

Als erster erreichte die russische Nummer 1 Ian Nepomniachtchi die Runde der letzten Vier, indem er in seinem Match gegen das deutsche Wunderkind Vincent Keymer den entscheidenden Punkt in der dritten Partie zum 3:1-Sieg holte. Damit setzte Nepo seine gute Formkurve bei der Meltwater Champions Chess Tour fort, die ihn mit nur zwei Niederlagen in 19 Partien zum Turnierfavoriten gemacht hat. Nepo trifft nun auf seinen russischen Landsmann Andrey Esipenko, der den Traum der Nummer 237 der Welt, des beliebten kanadischen Schachspielers Eric Hansen, beendet hat.

Carlsen, der sich scheinbar von seiner Covid-19-Erkrankung erholt hat, steht auf der anderen Seite der Auslosung und hat es bis ins Halbfinale gegen Vietnams Schnellschach-Spezialisten Liem Quang Le geschafft. Der Weltmeister gewann die erste Partie und spielte dann drei Remis zum 3:1-Matchstand. Über die Einigung auf ein Remis in der letzten Partie sagte Carlsen: "Ich schätze die Tour-Wertung nicht so hoch ein, dass ich auf die absolut sichere Qualifikation verzichten würde, um mehr zu erreichen!"

Im anderen Viertelfinale verpasste Chinas Ding Liren in seiner Partie gegen Vladislav Artemiev mehrere K.o.-Schläge und wurde schließlich von dem Russen bestraft. Ding spielte in Partie 3 brillant, aber Artemiev hielt ein Remis und gewann dann die letzte Partie mit 2,5:1,5. 

Das Halbfinale beginnt heute um 18:00 Uhr MEZ. (wk, Text/Foto: Turnierseite)

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Nepo gewinnt Vorrunde, Hansen und Keymer überraschen

Ian Nepomniachtchi dominiert die Vorrunde des Airthings Masters und gewinnt mit 29 von 45 möglichen Punkten mit vier Zählern Vorsprung auf Magnus Carlsen, der mit seinem Spiel alles andere als zufrieden ist, aber trotzdem Zweiter wird. Alexandra Kosteniuk verhindert ein punkteloses Turnier mit einem Sieg gegen Eric Hansen nach zuvor 13 Niederlagen. Am Ende des Spiels twitterte sie: Ich hätte nie gedacht, dass 1 aus 15 eine solche Erleichterung sein kann!"

In den Top-8 für die K.O.-Phase finden sich mit Eric Hansen und Vincent Keymer zwei große Überraschungen. Hansen, die Nummer 237 der Weltrangliste und Außenseiter schaffte es sich durchzusetzen und mit Nepo und Carlsen die beiden letztjährigen WM-Finalisten zu besiegen. "Es war wie ein Traum", sagte Hansen hinterher. "Ich bin immer noch dabei, das alles zu verarbeiten." Das deutsche Wunderkind Keymer zeigt eine sensationelle Leistung und qualifizert sich als Achter nocht für das Viertelfinale. Hinter ihm scheiden mit Levon Aronian und Anish Giri zwei große Namen aus.

Die Paarungen für das Viertelfinale, heute ab 18:00 MEZ, lauten: Nepomniachtchi - Keymer, Hansen - Esipenko, Artemiev - Ding und Le - Carlsen. (wk, Foto: Turnierseite)

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Champions Chess Tour 2022 mit Airthings Masters gestartet

Die Online Schach Tour von Weltmeister Magnus Carlsen geht 2022 weiter. Am Spielplan stehen von Februar bis November neun Turniere. Den Auftakt macht das Airthings Masters, das gestern mit den ersten vier von fünfzehn Runden der Vorrunde begonnen hat. 

Der erste Tag verläuft für Carlsen nicht nach Wunsch. Er besiegt zum Auftakt zwar Vladislav Aremiev muss sich dann aber gegen Schnellschach Weltmeister Nodirbek Abdusattorov mit einem Remis begnügen. Zu allem Überdruss folgen zwei Niederlagen.  Andrey Esipenko gelingt gegen Carlsen eine strategisch glänzend geführte Partie. Den Schlager gegen Ian Nepomniachtchi verliert Carlsen durch einen groben Fehler am Ende. 

Der beste Start gelingt dem Chinesen Ding Liren mit drei Siegen gegen Keymer, Praggnanandhaa und Quang Liem Le bei einem Remis gegen Nieman. Ding führt mit 10 von 12 möglichen Punkten. Ein Sieg zählt bei der CCT heuer drei Punkte. Neopmiachtchi verliert zum Auftakt zwar gegen Aronian, ist aber nach drei Siegen gegen Mamedyarov, Giri und Carlsen erster Verfolger. Gut gestartet sind auch Esiponko mit acht Punkten sowie Niemann, Hansen, Aronian und Keymer mit je sieben.

Die Runden fünf bis acht werden heute, Sonntag, ab 18:00 Uhr MEZ gespielt. Weiter vier Runden folgen am Montag, drei am Dienstag. Die besten acht Spieler der Vorrunde qualifizieren sich für die Knock-Out-Phase mit Viertelfinale, Semifinale und Finale (wk, Foto: Turnierseite)

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Grand Prix: Nakamura gewinnt Finale im Tie-Break gegen Aronian

Hikaru Nakamura hat die erste Etappe der FIDE Grand Prix Series 2022, die von World Chess organisiert wird, in einem spannenden Tiebreak gegen seinen amerikanischen Neo-Landsmann Levon Aronian gewonnen. Nakamura holt damit 13 Grand-Prix-Punkte, gilt nun als Favorit auf die Qualifikation für das Kandidatenturnier und darf zudem ein Preisgeld von 24.000 € mit nach Hause nehmen.

Die Tiebreaks des Finales waren dramatisch. Nakamura hatte nach der ersten Partie die Nase vorn und gewann eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach einer sehr gut gespielten Eröffnung gab Nakamura seinen Mehrbauern zurück und kam in ein leicht besseres Endspiel. Aronian verteidigte sich hartnäckig und hatte irgendwann sogar die Chance auf ein Remis, aber mit weniger als zehn Sekunden auf der Uhr verpasste er den Rettungsweg. Mit präzisem Spiel erzwang Hikaru ein technisch gewonnenes Turm- und Bauern-gegen-Turm-Endspiel. In verlorener Stellung überschreitet Aronian die Zeit.

In der zweiten Partie war Aronian gezwungen, aufs Ganze zu gehen und sicherte sich in einer weiteren Italienischen Eröffnung einen Vorteil. Es lief gut für ihn, aber dann kam er unter Druck, und Nakamura dreht die Partie mit einem schönen Turmmanöver in einem Mattnetz zum 2:0 Finalsieg.

Die beiden ausstehenden Turniere des Grand Prix werden in Belgrad (Serbien) und erneut Berlin (Deutschland) ausgetragen. Nach den drei Turnieren werden sich die beiden besten Spieler der Serie für das Kandidatenturnier qualifizieren. Der Sieger dieses Turniers wird den amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen im nächsten WM-Match herausfordern. (wk, Foto: FIDE)

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Aronian und Nakamura spielen Grand Prix Finale in Berlin

Levon Aronian und Hikaru Nakamura qualifizieren sich für das Finale des FIDE Grand Prix in Berlin. Beide schaffen den Einzug bereits in den beiden klassischen Partien und können so ein Tie-Break vermeiden.

Aronian legt in der ersten Partie des Semifinales gegen Dominguez Leinier ebenso mit einem Sieg vor wie Nakamura gegen Richard Rapport. Der Ungar war der einzige "Nicht-Amerikaner" im Semifinale.

In den gestrigen zweiten Partien standen Rapport und Dominguez daher unter Siegzwang. Sie schaffen es aber nicht ihre Gegner unter Druck zu setzen oder gar einen Vorteil zu erzielen und stellen ihre Bemühungen jeweils bereits im 30. Zuge ein.

Aronian und Nakamura bestreiten nicht nur ab Mittwoch das Finale der ersten Station des Grand Prix 2022, sondern haben damit auch eine gute Ausgangsposition einen der beiden Plätze für das kommende Kandidatenturnier zu ergattern. Insgesamt nehmen am Grand Prix 24 Spieler teil, jeder an zwei der drei Turniere, die von World Chess zwischen Februar und April in Berlin, Belgrad und noch einmal in Berlin ausgetragen werden. (wk, Foto: FIDE)

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